Ohne Zweifel ist in der ersten Lebenszeit ffir den Menschen die arteigene Milch wegen ihrer optimalen qualitativen und quantitativen Zusammensetzung die beste Nahrung. Neben der wohlabgestimmten N/~hr-stoffkorrelation und der Keimarmut glaubt man der bei Brustmilchern/ihrung stets auftretenden Bifidumflora einen Tell der gfinstigen Wfi --kung zuschreiben zu mfissen. Die Folgerung: ,,Muttermilchern~hrung gleich Bifidumflora gleich optimales Gedeihen" ist nach Ansicht vieler P/idiater berechtigt, so dab bei dem Bemfihen, eine gleichwer~ige kfinstliche S/~uglingsnahrung zu schaffen, der Erfolg dicses Strebens auch am Auftreten einer grampositiven Stuhlfiora gemessen wurde. Mit einer meist unzureichenden Methodik wurde ffir die verschiedensten Nahrungen scheinbar der Nachweis erbracht, dab sie eine Bifidumflora erzeugen. Im wesentlichen ging der Streit nur darum, ob im Stuhlpr/~parat 50 oder 90% grampositiver St/ibchen gefunden wurden. Nie wurde die Sonderstellung der Stuhlflora des Brustmilchkindes als biologisches Ph/inomen und als anzustrebendes Vorbild ernsthaft angezweifelt.FuBend aufden Untersuchungen yon ORLA-J~ sE~ und Mitarbeiternl 1 OLSE~ 1~ und FRISELL 7 haben allerdings in letzter Zeit HAE~EL und Mitarbeiter 6,s bei weitgesteckten Untersuchungen zur C)kologie der Darmflora in fiber 25 Arbeiten Ergebnisse dargelegt, die in wesenthchen Punkten den bisherigen Vorstellungen widerspreehen.OCKLITZ u. SCHMIDT 9, die sich der gleichen Untersuchungsmethode wie HAE~EL und Mitarbeiter s bedienen, best/~tigen deren Resultate. Diese Autoren glauben bewiesen zu haben, dab bei den verschiedensten Nahrungen (Muttermilch, Kuhmilchmischungen und gemischter Kost) sowohl bei S/~uglingen als auch bei Erwachsenen immer eine Bifidumfiora * FOr zuverl/~ssige Mitarbeit mOehten wir Fr/~ulein ISOLDE Mi~CH, Mosbach, herzlich danken.
Die Erwiderung yon HAENEL gibt Gelegenheit, noeh einmal aus der Sicht unserer bakteriologischen Ergebnisse zum ,,Bifidumproblem" Stellung zu nehmen. Die Faulnisfreiheit des Brustmilchstuhles und das Auftreten einer fast uniformen grampositiven Stuhlbesiedlung hat immer wieder zu Uberlegungen fiber die Bedeutung und Ursache dieser bemerkenswerten Erscheinungen AnlaB gegeben. Wie erreicht die Natur die Faulnisfreiheit im Intestinaltrakt beim gestillten mensehliehen Saugling ? Sie kSnnte eine der vermuteten posiriven Leistungen des ,,Bakterinm bifidum" sein, d. b. des typischen Stuhlkeimes des Brustmilchkindes. Die Untersuchungen yon SC]Z6NF]~LD u. a. legen die Existenz eines bifidogenen Faktors in Muttermilch nahe. tIA]~NEL und Mitarbeiter kSnnen auf Grund ihrer kulturellen Ergebnisse dieser Ansicht rdcht zustimmen, weft sie bei allen Nahrungsarten eine ,,gleiche Bifidumflora" nachweisen. Da sieh aber bei Kuhmilehkindern und Erwachsenen eine Darmfiiulnis einstellt, mfisse eine antiputride Wirkung der Muttermilch angenommen werden. Das Bifidumproblem ware somit ein Problem der Proteolyse la.
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