Zusammenfassung
Hintergrund Die stationsäquivalente Behandlung ist seit dem 1. Januar 2018 eine Leistung der Krankenkassen und bietet die seit langem von verschiedenen Seiten geforderte Möglichkeit, akut psychisch erkrankte Menschen in ihrem gewohnten sozialen Umfeld zu behandeln. In diesem Aufsatz soll anhand von vier Fallvignetten kritisch auf zwei Jahre StäB zurückgeblickt werden.
Material und Methoden Es werden 4 Fallvignetten unterschiedlicher Störungsbilder vorgestellt und diskutiert. Die selektive Auswahl soll dazu dienen, ein möglichst breites Spektrum der bisher behandelten Störungsbilder abzubilden.
Ergebnisse Die StäB stellt eine sinnvolle und längst überfällige Erweiterung des psychiatrischen Behandlungsrepertoires dar. Sie lässt sich sinnvoll und mit Erfolg in die bisherigen Behandlungsformen integrieren. Dies gilt sowohl für die allgemeinpsychiatrischen als auch für die sucht- und alterspsychiatrischen Erkrankungen. Mit der StäB werden auch Betroffene erreicht, die bisher aus unterschiedlichen Gründen trotz bestehender stationärer Behandlungsbedürftigkeit den Kontakt zum psychiatrischen Versorgungssystem nicht gesucht haben oder nicht suchen konnten. Die StäB benötigt aber eine Weiterentwicklung der Regelungen, z.B. bezüglich der Häufigkeit der Kontakte, um die Lebensbedingungen der Betroffenen (noch) besser zu berücksichtigen.
Schlussfolgerungen Der Aufbau der StäB ist ressourcenintensiv. Sie kann sowohl störungsspezifisch als auch störungsübergreifend ausgerichtet werden. Eine störungsübergreifende Ausrichtung hat den Vorteil, dass eine größere Anzahl von Betroffenen behandelt werden kann. Sie trägt auch mehr dazu bei, ins „Standardrepertoire“ der psychiatrischen Behandlung aufgenommen zu werden. Die StäB muss weiterentwickelt werden.
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