Im Kontext von Notfalleinsätzen (z.B. der Feuerwehr) müssen vielfältige raumbezogene Kommunikationsaufgaben bearbeitet werden. Bei der Verständigung zum Zweck kollektiver Orientierung und Navigation greifen die Beteiligten auf ein Ensemble technischer Medien zurück: Über etablierte Ressourcen -wie Funkgeräte und Mobiltelefone, Karten und Lagepläne, Kreide und Tafeln -hinaus werden heute in Übungs-und Schulungskontexten neuartige Steuerungs-, Lokalisierungsund Referenzierungshilfen auf der Basis elektronischer Geräte und Computernetze erprobt. Derartige Medien können hilfreich sein, wenn es um die sprachliche Artikulierbarkeit und die technische Visualisierung, Speicherung und Übermittlung von raumbezogener Bedeutung über raumzeitliche Distanzen hinweg geht. Gleichwohl treten in derart komplexen medialen Konstellationen unvermeidlich technisch-kommunikative Störungen auf, die ihrerseits durch die Beteiligten "in situ" sprachlich artikuliert und bearbeitet werden müssen. In solchen Störungsfällen werden Medialität und Intermedialität -als im Regelfall transparente Kommunikationsgrundlagen -interaktiv relevant und zum Thema der Kommunikation: Aus einem "Looking through" wird ein semantisiertes "Looking at" (Ludwig Jäger). Anhand audiovisueller Daten, die im Kontext von Notfallübungen erhoben wurden, wird ein Forschungsansatz vorgestellt, der darauf zielt, den Status sprachlicher Artikulationsarbeit für eine technisierte Interaktion im Rahmen kollektiver Ortserkundung und Navigation zu spezifizieren. Unter dem Aspekt der Anwendung wird auch die Frage erörtert, welche Relevanz derartigen Erkenntnissen für die Gestaltung medientechnischer Ressourcen für kritische Situationen zukommt. 1 Vgl. dazu auch den Beitrag von Hausendorf (in diesem Band).
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