Die Nachrechnungsrichtlinie für Straßenbrücken im Bestand erlaubt eine Reduktion des Teilsicherheitsbeiwerts für Eigenlasten von γG = 1,35 auf den Wert des Modellunsicherheitsfaktors, der konservativ abgeschätzt 1,20 beträgt. Dazu müssen Geometrie, Materialwichten und Bewehrungsgrad durch ausreichende und repräsentative Messungen bekannt sein. Die durch diese drei Größen bestimmte Streuung des Eigengewichts wird im Zuge der Nachrechnung direkt durch die Lastverteilung auf das Bauwerk berücksichtigt. Angaben zu Anforderungen und erforderlichen Genauigkeiten der Messungen werden nicht formuliert. Der Beitrag zeigt, wie durch Kombinationen von Messungen und empirischen Literaturdaten angepasste Teilsicherheitsbeiwerte abgeleitet werden können. Dabei bietet es sich bei Bestandsbrücken an, die Geometrie aufzumessen, die Streuung der Wichte abzuschätzen und den Bewehrungsgrad aus Bestandsplänen zu entnehmen. Das Vorgehen wird an einer Großbrücke in Düsseldorf angewendet, die in Kooperation mit dem Vermessungs‐ und Katasteramt der Landeshauptstadt Düsseldorf mittels 3‐D‐Laserscanning und Multikopterüberflügen vermessen und zu einem digitalen Brückenmodell aufgearbeitet wurde. Das Verfahren ist relevant für die Nachrechnung, Umnutzung, aber auch den planmäßigen Rückbau von Bestandsbrücken.
1 Einleitung Vor dem Hintergrund stetig zunehmender Verkehrsbelastungen wurden die Regelwerke in den letzten 50 Jahren stetig an die neuen und künftigen Erfordernisse angepasst. Dies führt dazu, dass eine Vielzahl bestehender Brücken -seinerzeit für eine Standzeit von 100 Jahren konzipiert -schon nach wenigen Jahrzehnten den heutigen Anforderungen nicht mehr standhält. Das spiegelt sich in einer tatsächlichen Schädigung der Bauwerke wider, aber auch in der konzeptionellen Alterung. Konzeptionelle Alterung bezeichnet dabei die allen technischen Systemen inhärente Eigenschaft, gegenüber einem sich fortentwickelnden Stand der Technik zurückzufallen -was nichts mit Degradationen oder Fehlern zu tun hat, sondern mit dem stetigen technischen Fortschritt, gegenüber dem ein Bestand quasi "stillsteht". Konzeptionelle Alterung wird oft bei Nachrechnungen deutlich. Auch für visuell schadensfreie Brücken werden dann Verstärkungsmaßnahmen oder Ersatzneubauten erforderlich. Hier können Messungen genauere Aussagen über das Tragverhalten liefern. Obwohl die Stufe 3 der
Zusammenfassung Faseroptische Messsysteme ermöglichen eine nahezu kontinuierliche Aufnahme von Dehnung und Temperatur entlang einer Messfaser. Zur Dehnungsmessung sollte die Faser mit einem Klebstoff direkt auf dem Bauteil appliziert werden, bei Temperaturmessungen in der Regel geschützt und verbundlos in Kapillaren geführt sein. Feldartige, zweidimensionale Aufnahmen entstehen entweder, wenn die Fasern kreuzweise gerastert angeordnet sind oder aus Interpolationen zwischen mehreren, nach den erwarteten Gradienten gestaffelten Fasern einer Verlegerichtung. Der Beitrag stellt die grundlegenden Messprinzipien der Faseroptik, erzielbare Genauigkeiten, geeignete Applikationen in Stahlbetonbauteilen und die feldartige Messung von Dehnungen oder Temperaturen vor. Beispiele der Dehnungsmessung an Ankerschienen und der Temperaturfeldaufnahme in einem Stahlbetonbalken zeigen die praktische Anwendung.
Das Enteisen von Brückenfahrbahnen, die gesteuerte Erhärtung von Beton oder die Tragwerksverstärkung bei Temperierung sind Anwendungen für eine gezielte Temperaturinduktion in Betontragwerke. Der Beitrag behandelt dazu grundlegende Methoden. Dies sind das Erwärmen mit Infrarotstrahlern, Wärmematten oder erhitztem Wasser und das Kühlen mit Peltier‐Elementen, Kühlflüssigkeiten oder Trockeneis. Diskutiert werden die nominellen elektrischen Leistungen, die Fixierung am Bauteil, Interaktionen zwischen Temperierung und Bauteil, die Temperaturregelung und mögliche Verluste. Die Verfahren werden mit ihren Eigenschaften vorgestellt und bewertet. Als Basis dient eine Versuchsserie an Balken mit Einhausung durch Wärmedämmung. Die einzelnen Temperierverfahren werden separat untersucht und zur Erzeugung eines Temperaturgradienten kombiniert. Es zeigt sich, dass besonders Wärmematten oder Infrarotstrahler für das Heizen und die Peltier‐Kühlungen bzw. Kühlwasser für das Kühlen geeignet sind. Für die praktische Anwendung werden Empfehlungen abgeleitet.
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