ZusammenfassungMit der Ultra-Bewegung hat sich in den letzten Jahren eine neue Generation von Fußballfans in den Stadien zu Wort gemeldet, deren erlebnisorientierte und widerspenstige Inszenierungen zugleich als Medium und als Motor von Wandlungstendenzen der Fankultur interpretiert werden können. Die Ultras weisen dabei eine ausgeprägte Tendenz zur Selbstdarstellung und Selbstmediatisierung auf. Sie sind eine ausgeprägt öffentlichkeitsorientierte Subkultur, die nicht nur in der Fankurve des Stadions den Ton angeben, sondern auch von Vereinen, Verbänden und Medien als Sprachrohr der Fußballanhänger wahrgenommen werden will. Im Rekurs auf Goffmans Studien zur Selbstdarstellungspraxis im Alltagsleben versucht der vorliegende Beitrag zentrale Facetten dieser neuen Form des Fantums nachzuzeichnen, wobei das Selbstverständnis der Ultras, ihre Zusammensetzung und Organisation sowie ihre Aktions- und Präsentationsformen im Zentrum stehen.
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