Entstehung und tI/~ufigkeit der postoperativen Jejunitis nach Magenresektionen waren in j/ingster Zeit wiederholt Gegenstand der Diskussion. Uber die Beziehungen entzfindlicher Ver~nderungen der Dfinndarmsehleimhaut zu subjektiven Beschwerden der Patienten, zu objektivierbaren StSrungen der Nahrungsverwertung und fiber die pathogenetisehe Bedeutung der Jejunitis ist jedoeh wenig bekannt. Als Ursaehe yon unbeffiedigenden Operationsergebnissen kommen ganz allgemein die Verkleinerung oder der Verlust des Magenreservoirs, Ausfall der peptisehen Verdauung, der Wegfall der Pylorusfunktion, die eventuelle Ausschaltung des Duodenums aus der Passage, Asynehronio der Galle-und Pankreassekretion und eine besehleunigte D/inndarmpassage in Frage.Bis heute ist ungekl~rt, ob die postoperative Je]unitis nur ein begleitendes Symptom darstel]~ oder a]s Glied in einem Circulus vitiosus zu betraeh-* Prof. Dr. W. WAe~SMUT~ zum 65. Gebttrtstag gewidmet.
Bereits i910 teilte PAVLOV in seinen Vorlesungen mit, dab fiir die Steuerung der Magensekretion drei Faktoren --cephale, gastrale und intestin~le --verantwortlich sind.W~hrend die Bedeutung des N. vagus ffir die Ausl6sung der ersten (cephalischen) Phase der Magensekretion bereits yon PAvLOV tierexperimentell abgekl~rt werden konnte, bezog er das Ingangkommen der zweiten (gastralen) Phase noch auf die Wirkung yon absorbierten Nahrungsbestandteilen. Ffinf Jahre zuvor aber hatte schon J. S. EDIfies vor der k6niglich-medizinisehen Gesellschaft in London fiber einen chemisch-humoralen Mechanismus filr die Magensekretion berichtet. Extrakte aus der Pylorusschleimhaut yon Sehweinem~gen bewirkten --im Gegensatz zu Fundussehleimhautextrakten --nach i.v. Injektion eine kr~ftige Steigerung der Magensekretion bei an~sthesierten Katzen. ])as im Magentrum naeh Nahrungsaufnahme gebildete sekretionsfSrdernde Prinzip nannte EI)~:nvs --in Anlehnung an das yon BAYLISS und STArLIke, 1904 entdeckte Sekretin --Gastrin. Die Hypothese fiber die Existenz eines Magenhormons blieb nicht unwidersprochen. So konnte LIM (1922) zeigen, daft einfache Extrakte aus Magenabschnitten, aher auch aus anderen K6rperorganen bei i.v. Applikation zu kr~ftiger Sekretionssteigerung im Magen filhrten. Er machte filr die sekretionsstimulierende Wirkung der Organextrakte das ubiqui~r im K6rper vorkommende Histamin verantwortlieh, welches yon POPIELSKI (1919) als st~rkstes Stimulans ffir die Magensekretion erkannt worden war. Der deutsche Privatdozent SMIDT, ein Schiller yon GULEKE in Jena, beriehtete aber schon 1923, dab beim Magenfistelhund nach Resektion des Magenantrums die zweite (gastrische) Phase der Magensekretion nach Nahrungsaufnahme ausbleibt. Eine sehlfissige Beweisfilhrung ffir die Gastrin-Hypothese gelang erstmalig den Physiologen IvY und FAm~EI~L (1925): In einem in zwei Operationssitzungen in die Brustdrfise einer s~ugenden Hiindin transplantierten FundusPouch, welcher zum Restmagen keinerlei Nerven-oder Gef~Lftverbindungen hatte, kam es zur m~ftigen, abet signifikanten Sekretionssteigerung, wenn das Tier Nahrung in den Restmagen aufgenommen hatte. Letzten Beweis ffir die Existenz eines Magenhormons erbrachten schlieftlich GI~OSSMA~N u. Mitarb. (1948), indem sic mit entsprechenden Versuchsanordnungen zeigen konnten, dab alleine dutch Distension des Magenantrums eine Sekretionssteigerung im Nebenmagen erfolgte; die M6g-* Mit Unterstfitzung der ])eutsehen Forschungsgemeinschaft.
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