Privatdocenten der Physiologie. Aerzte und Physiologen baben sich in den letzten Jahren in grösserer Anzahl bemüht, eine Erkiltrung des Herzspitzenstosses zu geben, und haben zu dem Zwecke versucht, den Moment der beiden Herztöne an der Curve des Spitzenstosses zu markiren, uni auf diese Weise zunLichst über zwei Punkte der Curve sicheren Aufschluss zu erhalten. 13m ein Bild des l-lerzspitzenstosses zu erhalten, wurde von den meisten Autoren das Verfahren der Luftdbertragung benützt, bei welchem eine Aufnahmetröminel, eine Schreibtrommel und ein Verbindungsschlauch erforderli4h sind.Wie diese Theile zusammenwirken, knn ich Ihnen am besten durch die Registrirung des Spitzenstosses zeigen ; zu dem Zwecke befestige ich die Aufnahmetruiimel am Brustkorb der Versuchsperson in der Weise, dass ihre Membran durch den Spitenstoss erschüttert wird, verbinde sie durch den Schlauch mit der Schreibtrommel und Sie sehen nun, dass der Hebel der letzteren Bewegungen im Rhythmus des Pulses ausführt. Lege ich jetzt die Rebelspitze an die berusste Trmrne1 des Kymographions und setze dieses in Gang, so sehen Sie Curven des Herzspitzenstosses entstehen, die wir Cardiogramme nennen. Eine gleichzeitig in Gang gesetzte Uhr macht Marken unter diesen Curven, deren Abstand je einer Secunde entspricht.Diesen Bildern können wir iiun nicht ohne weiteres ansehen, welchem Thätigkeitszustande des Herzens die einzelnen Theile der Curven entsprechen, und man muss daher auf irgend eine Weise die Bedeutung der Hauptpunkte zu erfahren suchen. Eine der zur Auslegung verwendeten Methoden besteht nun in der gleichzeitigen Markirung der Herztöne; von diesen können wir nämlich insofern Aufschluss erwarten, als dieselben in einem bestimmten Momente der Herzthätigkeit einsetzen, Und über ihre Ursache heute keine wesentlichen Meinungsverschiedinheiten mehr herrschen. Der erste Herzton ist ein Muskelton, welcher bei der Zusammenziehung der Kammern entsteht und durch die Anspannung der Atrioventricularklappen noch etwas modificirt werden mag; er tritt also jedenfalls mit der Systole der Kammern auf. Der zweite Ton wird veranlasst durch den Schluss der Semilunarkiappen, muss also entstehen, wenn die Entleerung der Kammern vräber ist. Somit geben die beiden Töne bestimmte Anhaltspunkte (ür die Beurtheilung des Zustandes, in welchem sich die Herzpumpe beim Entstehen des Tones befindet, und wenn es möglich ist, Spitzenstoss und Töne gleichzeitig zu registriren, so hat man am Card iogramm zwei Marken, von welchen die erste den Beginn der Systole darstellt, während die zweite anzeigt. dass die Entleerung der lammern vorüber Ist.Zur Registrirung der Heatöne ist nun ein Verfahren in Gebrauch, welches von Donder eingeführt und von den meisten Untersuchern benützt worden ist, von welchen ich hier Marey und Chauveau, Fredericq,. Landois, Martius, Edgren, y. Ziemssen nennen will. Diese Methode besteht darin, dass die Herztöne an dem zu untersuchenden Individuum auscultirt werden, und der Auscultirende im Rhythmus der Herztöne Marken auf das Kyrnographion macht, auf welche...