Zusammenfassung: Die aufgrund der Verabschiedung des Bilanzrechtsreformgesetzes seit 2005 verfügbaren Honorare für Abschlussprüfungen belegen eine außerordentlich hohe Anbieterkonzentration auf dem deutschen Markt fürAbschlussprüfungen kapitalmarktorientierter Unternehmen. Damit liegt die Annahme von Wettbewerbsverzerrungen zulasten von Unternehmen und insbesondere von Honoraren oberhalb des Gleichgewichtspreises auf Polypolen nahe. Auf Basis einer multivariaten Regressionsanalyse, der eine für Deutschland bislang einmalige Vollerhebung der relevanten Unternehmens-und Honorardaten zugrunde liegt, lässt sich allerdings zeigen, dass mit einem Prü-ferwechsel im Jahr 2005 ein 24 %iger und in den beiden Folgejahren durchschnittlich ein 15 %iger Honorarrückgang einhergeht. Dies kann als Indikator für einen funktionierenden Preiswettbewerb interpretiert werden. Ferner lässt sich anhand der Honorardaten auf Mandantenebene zeigen, dass der Honorarrückgang nur sehr beschränkt durch nachfolgende Honorarerhöhungen konterkariert wird, d. h. derzeit kein Hinweis auf Lowballing vorliegt. Gleichwohl sind längere Zeitreihen notwendig, um Aussagen zur Nachhaltigkeit der gegenwärtigen Tendenzen treffen zu können.
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