Ein nach aktuellem Forschungsstand ausschließlich aus den griechischen und römischen Quellen bekanntes Toponym ist das der Stadt Sittake bzw. des Landschaftsnamens Sittakene. Die von den antiken Autoren beschriebene Stadt Sittake bzw. die davon abgeleitete Landschaft Sittakene wird dabei innerhalb der althistorischen Forschung fast unstrittig in den territorialen Winkel lokalisiert, den der Unterlauf der Diyälä und des Tigris bilden. Geographisch ist diese Region noch ein Bestandteil bzw. Randgebiet des zentralen Babylonien. Ausschlaggebend für eine präzisere Lokalisierung sind die recht spärlichen Informationen über die Lage der Stadt Sittake. Vor allem durch Xen. an. 2,3,13 wird eine Position der Stadt nicht allzuweit entfernt von Opis (Teil Mugaili) und der Einmündung der Diyälä wahrscheinlich. Wie schon F. Weissbach begründet und von den meisten späteren Kommentatoren betont wurde, dürfte eine Verwechslung der Ortschaften Opis/Upï und Sittake bei Xenophon wahrscheinlich sein. Nach Steph. Byz., der auf Hekataios (FGrHist 1F 285) verweist, ist die Siedlung Sittake eine περσική πόλις. Dies ist sicherlich nicht im Sinne einer persischen Gründung der Siedlung zu verstehen. Die Eintragung ist ausschließlich territorial-politisch zu bewerten, wie die parallele Notierung bei Steph. Byz. s.v. Βαβνλών: περσική πόλις beweist 2 , bei der ebenfalls der Verdacht besteht, dass sie auf eine das Perserreich beschreibende gemeinsame Quelle zurückgeht. Die Stadt Sittake muss wegen der Lebenszeit des Hekataios aber schon in frühachämenidischer Zeit bestanden haben. Ein präachämenidisches Toponym scheint mir angesichts der recht langen und vielfältigen altorientalischen Tradierung geographischer Namen für die in Frage kommende Region aber mehr als un-1 Die verwendeten Abkürzungen richten sich nach den assyriologischen Wörterbüchern.Zu notieren ist noch ISIMU = Revista sobre Oriente Próximo y Egipto en la antigüedad, Madrid. 2 Freundlicher Hinweis von Α. Heller. Die Quelle wird auf Herennios Philon (FrGH 790F 30) zurückgeführt, doch ist die identische Einführung der Toponyma sehr auffällig. Auch Arbela ist bei Steph. Byz. eine πόλις περσική.Brought to you by |
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