Es werden einige Uberlegungen und experimentelle Ergebnisse mitgeteilt, die zeigen so]fen, dal3 es sich bei der Zfindung ]anger Entladungsrohre um reeht verwiekelte und noeh nicht befriedigend verst/~ndliehe Vorggnge handelt. Vor-]/iufig soll noch nieht viel mehr gegeben werden als ein Hinweis auf die grunds/itzlichen, hier vorliegenden Problelzlstellungen, deren LOsung von den Ergebnissen weiterer, bereits im Gang befindlicher Versuehe abh/ingen wird.1. W~,hrend zahlreiche experimentelle und theoretische Un~ersuchungen sich mit der Zi]ndung ,,kurzer" Entladungsstrecken besch~fs haben, gibt es iiber die Ziindung ,,]anger" Entladungsrohre, d.h. solcher Rohre, in denen naeh der Zimdung eine gegen den t~ohrdurchmesser lange positive S~ule brennt, merkwi~rdigerweise nur sehr wenige Arbeiten. An experimentellen Daten fiber die Ziindspannung scheinen iiberhaupt nur die wenigen Angaben ~'orzuliegen, die ki~rzlich Uyterhoeven 1) in seinem Buche ilber Gasentladungslampen mitgeteilt hat; aus ihnen geht hervor, dat3 die Zi~nd-spannung zunimmt mit zunehmender Rohrl~nge und mit abnehmender l~ohr-weite. Theoretische ]Jberlegungen fiber den Mechanismus der S/~ulenzflndung haben bisher nut Steenbeek und Steenbeck und Mierdel ~) angestellt. Hier handelt es sich allerdings um eine sehr wertvolle und inhaltsreiche Untersuchung, in der nicht nut qualitativ, sondern auch quantitativ eine Theorie der S~ulenziindung entwiekelt wird. Der Grundgedanke ist der, dais ein Elektron w~hrend seiner Lebensdauer, d.h. ehe es an die t~ohrwand gewandert ist, mindestens ein neues Elektron erzeugt haben mul~, dal3 aber die Abwanderung an die Wand nicht wie in der station~ren S~ule dutch ambipolare Diffusion erfolgt, sondern zuerst dureh eine feldfreie Diffusion, sp/~ter unter dem EinfluI3 einer im Gas zuriickbleibenden positiven Raumladung. Die Ziindung wird daraus verst~ndlich als eine Art raumladungsbegflnstigtes Kippen und es ist m6glieh, die Elektronentemperatur zu berechnen, bei der dieses Kippen eintritt.So a nschaulich und fruehtbar diese ~berlegungen a ueh sind, umfassen sie doeh erst sozusagen die zweite Etappe des ganzen Ziindvorgangs; es mi~ssen den in ihnen besehriebenen Vorg~ngen noeh andere vorhergehen, 1) W. Uyterhoeven, Gasentladungslampen, S. 91.--2) M. Steenbeck, Wiss.