EinleitungIm November 2009 wurde die "Hochschule für Gesundheit" in Bochum gegründet. Es ist die erste Fachhochschule in staatlicher Trägerschaft, an der die Fächer Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Hebammenkunde und Pflege als grundständige und primärqualifizierende Bachelor-Studiengänge angeboten werden. Die Aufnahmekapazität wird in der ersten Ausbaustufe 400 Studierende pro Jahr betragen (ca. 1.300 Studierende insgesamt). Die Studierenden erhalten sowohl einen staatlichen Abschluss, der eine wichtige Voraussetzung für die Erlaubnis zur Führung der jeweiligen Berufsbezeichnung ist, als auch den akademischen Abschluss "Bachelor of Science". Mit der "Akademisierung" wird etwas Neues geschaffen, was beispielhaft für ein modernes Verständnis des Berufsfeldes Gesundheit in Deutschland werden kann. Dabei beruft sich das Vorhaben auch auf internationale Vorbilder. Dennoch muss sich die Akademisierung der Gesundheitsberufe in Deutschland zunächst legitimieren und ist nur dann sinnvoll, wenn sie mit dazu beiträgt, dass die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung verbessert wird. Dass die Einrichtung der ersten fünf Modellstudiengänge einen wesentlichen Schritt für die Akademisierung der Gesundheitsberufe darstellt, wird daran deutlich, dass die vom Bundesministerium für Gesundheit vorgelegten Evaluationsrichtlinien [1] nach den Auswirkungen der Modellstudiengänge auf die Versorgungsqualität im Gesundheitsbereich fragen und somit explizit den Mehrwert einer akademischen Ausbildung auf den Prüfstand stellen. Nach einem sehr kurzen Blick auf die Entwicklung der akademischen Medizin soll bilanziert werden, welche Schritte die Akademisierung der Gesundheitsberufe bisher gegangen ist. Im Anschluss daran wird in einem zen-tralen Abschnitt der Versuch unternommen, grundlegende Aspekte des Phänomens "Akademisierung" zu beschreiben und ihre Bedeutung für die jetzigen und auch die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten der Gesundheitsberufe aufzuzeigen. Dabei wird davon ausgegangen, dass diese Berufe noch "Wissenschaften im Werden" [2] sind, gleichzeitig jedoch über eine umfangreiche und wertvolle "Praxisgeschichte" verfügen.
ZusammenfassungDer Veränderungsdruck im Gesundheitswesen macht auch vor kleineren Krankenhäusern nicht Halt. Am Beispiel eines Krankenhauses der Grund-und Regelversorgung wird gezeigt, wie ein umfassender Reorganisationsprozess im zentralen Bereich der Patientenversorgung durch Ärzte und Pflegende in einem mehrere Jahre andauernden Prozess konzipiert, realisiert und weiterentwickelt wird. Die Begleitforschung steht vor der Herausforderung, gleichzeitig mit Hilfe prozessbegleitend gewonnener Kenngrößen eine formative Evaluation zu leisten und weiterhin auch Qualitäts-, Kosten-und Humanitätseffekte der Interventionen festzustellen.
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