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Ist das ›unruhige Enzephalogramm‹, mit dem James Graham Ballard 1975 in seinem architekturkritischen Klassiker ›High Rise‹ die Silhouette von London gleichsetzt, schon gelesen worden? Oder selbstkritischer gefragt: Warum kann das Diagramm einen wesentlichen Aspekt zeitgenössischer Bildtheorie darstellen, während diese Kategorie im architektonischen Diskurs immer noch von den komplexen, letztlich aber instrumentell ausgerichteten Ansätzen der 1990er Jahre bestimmt wird? Auf einer Kölner Tagung im Januar 2011 wurde die Diagrammatik der Baukunst unter Berücksichtigung aktueller Ansätze der Bild-und Kulturtheorien neu bewertet. Die in diesem Band publizierten Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen -Architektur, Pädagogik, Kunstgeschichte, Informatik -zu Themenbereichen vom Mittelalter bis zur Gegenwart belegen, dass diagrammatische Darstellungen und Denkmuster in allen Bereichen der Architektur wichtig werden können, sei es für Lehre, Entwurf, Ausführung, Vermittlung oder Analyse. Ihre Fähigkeit, Momente der Operationalität, der Evidenz und der Spur zu vereinen, lassen sie zu einer Gelenkstelle zwischen verschiedenen zeitlichen und räumlichen Manifestationen von Architektur und ihren Medien werden. Diagrammatik Der architektur heRausgegeBen von DietRich Boschung unD Julian Jachmann Wilhelm Fink morphomata heRausgegeBen von günteR BlamBeRgeR unD DietRich Boschung BanD 6 Vorwort von Dietrich Boschung Einleitung von Julian Jachmann i. Von Der Zeichnung Zur morphologie chRistoF BaieR »goede regel op onvolkomen oorden« -Über Bewegungslinien und ihren Gebrauch in diagrammatischen Entwurfsverfahren bei Leonardo da Vinci und Simon Stevin seBastian FitzneR Am Grund der Architektur oder zum Denken im Diagramm. Die Rezeption der Festungszeichnungen Michelangelos monika melteRs Der Entwurf: Überlegungen zur visuellen Kommunikation von Architektur im historischen, theoretischen und medien geschichtlichen Kontext geRt hasenhütl Diagramme von Friedrich Kiesler aus der Unterrichtspraxis im »Laboratory for Design Correlation« an der Columbia University im Kontext von »Design Research« oliveR schüReR Morphogenese und Plastizität -Antoni Gaudís Hängemodell als Typ, Algorithmus und Diagramm ii. Vom proZess Zur historiZität caRolin höFleR Drawing without knowing -Prozess und Form in den Diagrammen von Peter Eisenman unter dem Förderkennzeichen 01UK0905. Die Verantwortung für den Inhalt der Veröffentlichung liegt bei den Autoren. Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National biblio grafie; detaillierte Daten sind im Internet über www.dnb.dnb.de abrufbar. Alle Rechte, auch die des auszugweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung vorbehalten. Dies betrifft auch die Verviel fältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transpa rente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht § 53 und 54 UrhG ausdr...
Bilder sind heute in hohem Maße mobil(isiert). Dafür sorgen nicht nur ihre mediale Diffusion und technische Reproduzierbarkeit, sondern vor allem auch die vielfältigen, beweglichen Apparaturen zur Projektion. Projektion ist dabei nicht nur als eine geometrische Anordnung zu verstehen, die durch Lichtstrahlen erzeugt wird, sondern als vermittelnde Form zwischen zweidimensionalem Bild und dreidimensionalem Raum. Sie unterliegt zeitlichen und räumlichen Kategorien, ihre Projektionsgeometrie wird durch Perspektive, Kartographie und Architektur gestärkt. In ihrem Bilderfluss vermag sie zugleich Illusion und Verfremdungen zwischen psychischer und physischer Realität hervorzurufen. Die Beiträge des Bandes zeigen: Nachdem der Rekurs auf den Apparat (film-)künstlerisch lange illusionsentlarvend eingesetzt wurde, kehren Bildprojektionen nun als neue Formen der Zerstreuung und optischen Täuschung, als phantastische Bilder oder Bildchimären in der Zuschauerimagination zurück. Mit den digitalen und postmedialen Bedingungen des Kinos und der Installation sind sie neu zu hinterfragen.
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