Bilder sind heute in hohem Maße mobil(isiert). Dafür sorgen nicht nur ihre mediale Diffusion und technische Reproduzierbarkeit, sondern vor allem auch die vielfältigen, beweglichen Apparaturen zur Projektion. Projektion ist dabei nicht nur als eine geometrische Anordnung zu verstehen, die durch Lichtstrahlen erzeugt wird, sondern als vermittelnde Form zwischen zweidimensionalem Bild und dreidimensionalem Raum. Sie unterliegt zeitlichen und räumlichen Kategorien, ihre Projektionsgeometrie wird durch Perspektive, Kartographie und Architektur gestärkt. In ihrem Bilderfluss vermag sie zugleich Illusion und Verfremdungen zwischen psychischer und physischer Realität hervorzurufen. Die Beiträge des Bandes zeigen: Nachdem der Rekurs auf den Apparat (film-)künstlerisch lange illusionsentlarvend eingesetzt wurde, kehren Bildprojektionen nun als neue Formen der Zerstreuung und optischen Täuschung, als phantastische Bilder oder Bildchimären in der Zuschauerimagination zurück. Mit den digitalen und postmedialen Bedingungen des Kinos und der Installation sind sie neu zu hinterfragen.
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