r e t w u r s t Seit der im April 1949 erschienenen ersten Veröffentlichung von H e n c h über die akut einsetzende Beeinflussung der primär chronischen Polyarthritis durch das Nebennierenrinden-(NNR-)Hormon Cortison oder das übergeordnete adrenocorticotrope Hypophysenvorderlappenhormon (ACTH) (13) sind vor allem im ausländischen Schrifttum zahlreiche Arbeiten erschienen, die neben den therapeutischen Effekten die theoretischen Grundlagen dieser völlig neuartigen Behandlung eines auch sozial so wichtigen Krankieitsbildes zum Thema hatten (Sprague[33], Mason[21, 22], Thorn[35], Sayers [28]). Da in dieser Zeitschrift erst kürzlidi eine Zusammenstellung dieses Schrifttums durch V e n z m e r (36) erfolgte, seien im folgenden in erster Linie die an unsei'r Klinik gewonnenen praktischen Ergebnisse mit dem erste: in Deutschland im Handel befindlichen adrenocorticotropen I rmon (ACTH), dem Cortiphyson-Promonta, mitgeteilt. Methodik Behandelt wurden 6 Patientinnen mit schwerer, bisher fast völlig therapieresistenter chronischer Polyarthritis und eine Patientin mit Dermatomyositis. Es wurden je nach Lage des Falles insgesamt 50-200 mg ACTH täglich intramuskulär, bei einigen Patientinnen in 1-2 Injektionen, meist jedoch in 4 Portionen sechsstündlich verabfolgt. Die Dauer der Therapie betrug 5-9 Tage, bei einigen Fällen wurde danach in größe-ren Abständen (10-14 Tage) eine kleine Dosis von 30-50 mg als Erhaltungsdosis weitergegeben.Die biologische Testung des von uns verwandten, aus Schweinehypophysen dargestellten ACTH erfolgte anfangs an der nicht hypopliysektomierten Ratte (M o o n -Test); danach enthält I cciii der Injektionslösung 1 Ratteneinheit = 7,5 mg ACTH. Wegen der größe-ren Genauigkeit wird jedoch jetzt der Test an der hypophysektomierten Ratte nach S a y e r s durchgeführt. Das uns zur Verfügung stehende Präparat war weitgehend gereinigt und enthielt an Hinterlappensubstanz höchstens 0,05 Voegtlun-Einlieiten/ccm.
Der therapeutische Erfolg wurde durch dauerndeMessungen der Umfänge und der Beweglichkeit der Gelenke kontrolliert, ferner wurde auch eine Reihe von Stoffwechseluntersuchungen durchgeführt, um einen Uberblick über den Grad der NNR-Stimulierung und den Wirkungsmechanismus der NNR-Hormone zu bekommen. Als wesentlichste Funktionsprobe wurde zur Kontrolle der NNR-Stimulierung fortlaufend die Zahl der E o s j n o p h il e n im peripheren Blut bestimmt. T h o r n (34) hatte festgestellt, daß die Injektion von 25 mg ACTH (Armour-Standard) eine starke Senkung der im peripheren Blut kreisenden Eosinophilen zur Folge hat. Diese Reaktion wurde zu einem sehr empfindlichen Test für die Funktionstüchtigkeit der NNR ausgebaut, wobei aber nur die Sekretion von Gluco-Corticoiden erfaßt wird. Dies wurde in zahlreichen Nachuntersuchungen bestätigt (M a c h) (20).Zur Bestimmung der eosinophilen Zellen im Blut wurden vor allem die Methode nach D u n g e r (8), die Modifizierung dieser Methode nach T h o r n (34) und die Methode nach R a n d o 1 p h (23) geprüft.Letztere erwies sich nach vergleichenden Untersuchungen als di...
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