Die Etablierung inklusionsorientierter Hochschulbildung stellt einen elementaren Bereich der Erwachsenenbildung dar. Ein gemeinsames Lernen von Menschen mit und ohne Behinderungserfahrungen in regulären universitären Veranstaltungen ist dabei im deutschsprachigen Raum bisher nur in wenigen Ansätzen vorhanden. Auch wenn dies nur ein Baustein inklusionsorientierter Hochschulentwicklung sein kann, ist diese Perspektive bedeutsam zur Aufdeckung und Reflexion exklusiver Strukturen, Kulturen und Praktiken in einer bisher stark separierenden Institution. Anhand von Erfahrungen gemeinsamer Seminarbesuche im Rahmen des Hochschulprojektes QuaBIS wurden Sichtweisen der Qualifizierungsteilnehmer*innen und regulärer Studierender mit Bezug zum Index für Inklusion (Booth & Ainscow, 2017) erfasst und ausgewertet. Dabei zeigen sich neben einer großen Offenheit für die Realisierung partizipativer Lernerfahrungen ebenso offene Fragen, denen sich eine inklusionsorientierte Erwachsenenbildung im Hochschulbereich stellen muss.Abstract
The establishment of inclusion-oriented higher education is a fundamental part of adult education. In German-speaking countries, there are only a few approaches to joint learning by people with and without experience of disability in regular university courses. Even if this can only be one component of inclusion-oriented higher education development, this perspective is important for uncovering and reflecting on exclusive structures, cultures and practices in an institution that has so far been highly divisive. Based on experiences of joint seminar visits within the framework of the university project QuaBIS, the views of project participants* and regular students with reference to the Index for Inclusion (Booth & Ainscow, 2017) were recorded and evaluated. In addition to a great openness to the realisation of participatory learning experiences, there are also open questions that inclusion-oriented adult education in higher education must address.
Der vorliegende Beitrag stellt den Versuch dar, die Sichtweisen und Erfahrungen von Menschen mit Behinderungserfahrungen zu Beginn der Coronapandemie aufzuzeigen und diese mit einer (kritischen) Reflexion bestehender medialer und theoretischer Diskurse zu verknüpfen. Hierzu erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Konstrukt der ›Risikogruppe‹ und dem Konzept der Solidarität. Auf der Basis einer Pluralisierung wird für ein Konzept von Solidarität/solidarischem Handeln plädiert, welches grundsätzlich differenzbejahend ist und Exklusionsmechanismen sowie Ausschlüsse nicht reproduziert, sondern zum Ausgangspunkt von Kritik macht. So können mit Blick auf Menschen mit Behinderungserfahrungen ableistische Strukturen und Kulturen identifiziert und langfristig verändert werden.
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