(Prag).Ffir die Entstehung der spitzen Kondylome sind bekanntlich verschiedene Ursachen verantwortlich gemacht worden.Seitdem erkannt wurde, da~ sie mit Lues nichts zu tun haben und auch nicht als eine Folgekrankheit der Gonorrhoe anzusehen sind, stehen sich eigentlich nur mehr zwei Anschauungen bezfiglich ihrer Entstehung gegenfiber. Von der einen Se, ite wird behauptet, da~ sie infolge yon Irritation der Haut oder Schlehnhaut durch Sekrete oder durch mechanische Momente, also als Folge 5rtlicher Reize sich entwickeln, vonder anderen wird ihnen Kontagiosit~t zugesprochen.Ich will vorliegende Mitteilung nicht mit dem Ballast Jahrzehate ~dter Literatur beschweren und verweise daher diesbezfiglich auf die eingehende Monographie Karl C r o n q u i s t s : ,, Uber die J~tiologie und Pathogenese der spitzen Kondylome", in welcher mit grS~tem Flei{3 alles zusammengetragen ist.Nur so viel sei hier kurz bemerkt, da~ die Sonderstellung des spitzen Kondyloms gegenfiber der Lues in der zweiten H'alfte des vergangenen Jahrhunderts anerkannt und zu Anfang dieses Jahrhunderts endlich auch die Anschauung durchgedrungen war, da[~ ihre Entstehung nichts mit einer gonorrhoischen Infektion Ms solcher zu tun habe.Anders steht es jedoch mit der Meinung, da{~ die spitzen Kondylome zu stande kommen durch entz~indliche, die Schleimhaut mazerierende und reizende Sekr~te (darunter natOrlich in erster Linie dutch gonorrhoische),
in Prag.Die Lehre yon der vielumstrittenen nicht gonorrhoischen Urethritis l~l~t in ihrer Entwicklung zwei Stadien erkennen. Das erste Stadium umfal]t die ersten Jahre nach der Entdeckung des Gonococcus und wird dargestellt durch die Mitteilungen jener, welehe der neuen Lehre N eissers widerstrebend, teils die Spezifizit~t des Gonococcus iiberhaul~t leugneten und demnach j e d e Urethritis als nicht gonorrhoisch bezeichneten, teils neben der zugegebenen gr5~eren H~ufigkeit der gouorrhoischen Erkrankung der HarnrShre auch darauf hinwiesen, dal] nicht jeder HarnrShrenkatarrh eine Gonorrhoe sei, dal] es auch ,,nicht gonorrhoische ~ Urethritiden gebe.Auf dieses erste Stadium des Widerstandes gegeniiber der ~tiologischen Bedeutung des Gonococcus~ welches mit einem Siege der N e i s s e r sehen Anschauungen auf der gauzen Linie endigte, folgte nun nach einer kurzen Pause, in welcher die Lehre der nichtgonorrhoischen Urethritis fdr immer begraben schien, das zweite Stadium. Der Gonococcus N e i s s e r s war jetzt allgemeiu anerkannt, so anerkannt, dal] man j e d e mit Eiterung einhergehende Entzfindung der HarnrShre als Gonorrhoe, als durch den Gonococcus bedingt, bezeichuete, und sich nur schiichtern Stimmen meldeten, welche auch andere iitiologische Faktoren infektiSser HarnrShrenkatarrhe gelten lassen wollten. Die Anh~inger der gonorrhoischen Natur j e d e s infektiSsen HarnrShrenkatarrhes kamen aber diesen
Der myeotische Ursprung des E c z e m a m a r g i n a t u m wurde durch die Untersuehungen yon K 5 b n e r 1) und Pi c k ~ dureh die Beobachtung an einer gr5sseren Zahl yon F~llen mit positivem Pilzbefund sichergestelk. K S b n e r gelang es durch die Aussaat yon Schuppen eines Eczema marginature auf die Haut des Vorderarmes einen Herpes tonsurans vesiculosus zu erzeugen, w~hrend P i c k durch Impfung mit Schuppenmaterial an der Oberschenkelinnenfl~che, dort, wo sic ~ora Scrotum gedeckt wird~ ein typisehes Eczema marginatum hervorrut%n konnte, in dessen Schuppen sioh wiederum der Pilz nachweisen ]less. N a c h P i c k i s t d a s E c z e m a m a r g i n a t u m Heb r a e , e i n e p a r a s i t~r e t t a u t a f f e e t i o n , w e l e h e d i e S y m p t o m e e i n e s H e r p e s t o n s u r a n s v e s i c u l o s u s m i t j e n e n e i n e s E c z e m a i n t e r t r i g o c o m b i n i r t d a rb i e t e t . Ein Herpes tonsurans vesiculosus an anderen Stellen des K5rpers, an denen kein bleibender, oder wenigstens kein sehr h~nfiger Contact zweier Hautflgchen stattfindet, ist nieht 1"
Der neunj~hrige Knabe, der die zu beschreibende Hautaffektion im Gesichte darbot, suchte das Prager jiidische allgemeine Krankenhaus wegen einer seit vielen Jahren bestehenden Tuberkulose des reehten Kniegelenkes auf, die vor ungef~hr 2 Jahren zu einer hnkylose dieses Gelenkes gefiihrt hatte, wodurch er ein ,,Bodenkriecher" geworden war. Die Hautaffektion, welche seit der Geburt im gleichen Ausmal~e besteht und welche sonst in der Familie des Knaben nicht beobachtet wurde (er ist das einzige Kind), bot also eigentlich einen Nebenbefund dar.Der Naevus ist auf die linke Kopf-und Gesichtsh~lfte beschr~nkt, his auf einen spi~ter zu beschreibenden Herd, der in der Mittellinie des Halses knapp iiber dem Jugulum gelegen ist.Die linke behaarte Kopfseite ist eingenommen yon einem zusammenhiingenden Herd, der yore Wirbel 1)is an die Stirnhaargrenze reicht und sich yon dort aas in einem zungenfSrmigen Fortsatz fiber die Stirn bis zur l~litte der linken Augenbraue fortsetzt. Der Herd begrenzt sieh median genau in der Mittellinie and bildet an ~ler Stirnhaargrenze eine -nach links einspringende Zaeke, wodureh der vorerw~hnte zungenfSrmige Lappen eine sehm~lere Basis bekommt. Naeh au~en reieht der Herd bis in die Gegend des Tuber parietale and l~l~t deutlieh zwei Teile erkennen, die, mit einander in innigem Zusammenhang, darch eine Furehe yon einander getrennt sind. Am ~ul~eren Ende dieser Furehe bildet der Herd wieder eine einspringende Zaeke undes setzt sich dann sein Rand in schwaeh naeh aal~en konvexem Kontur fort.
Durch seine Impfversuche mit spitzen Kondylomen hat Waelsch gezeigt, daI3 diese auf die Haut und Schleimhaut des Menschen tibertragbar sind. Nach einer Inkubationszeit von ungefghr 2l/, bzw. 9 MOnaten traten an den geimpften Stellen der Vorderarme flache Warzen auf, welche sich allm%hlich vergrdSerten und stgrker pigmentierten. An der Schleimhaut des Intrtitus der Vagina eines MLdchens entwickelte sich nach ungef5ihr 211, Monaten ein typisches spitzes Kondylom .
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