Die Lagerung von Thrombozytenkonzentraten über einen längeren Zeitraum stellt seit vielen Jahren ein methodisches Problem dar. Meist werden hierfür DEHP-freie Beutelsysteme verwendet, die aufgrund ihrer speziellen Oberflächenbeschaffenheit eine Lagerung bis zu 5 Tagen ermöglichen. Die vorliegende Arbeit untersucht ultrastrukturelle Veränderungen derartig gelagerter Thrombozyten und vergleicht die Ergebnisse mit denen funktioneller Aggregationsteste. Transmissionsmikroskopische Aufnahmen zeigen mit zunehmender Lagerungsdauer eine deutliche Degranulierung der Zellen sowie eine progrediente Auflösung der Zellmembranen und Organellen. Parallel dazu nimmt die aggregatorische Funktíon der Thrombozyten in vitro ab. Am 5. Tag der Lagerung ist nur noch eine sehr geringe Aggregationsfähigkeit nachweisbar. Diese Ergebnisse legen den Schluβ nahe, daβ auch mit den zur Zeit verwendeten gaspermeablen Beutelsystemen das Problem der Thrombozytenlagerung noch nicht vollständíg gelöst ist.
Ziel: Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Bestätigung bereits bekannter sowie die Evaluierung neuer, bisher nicht beschriebener klinischer Bedingungen und präparatespezifischer Eigenschaften mit Einfluβ auf das posttransfusionelle Thrombozyteninkrement. Design: In einer retrospektiven Analyse wurde an 400 Einzelspender-Thrombozyten-transfusionen der Einfluβ von patienten- und präparatespezifischen Einfluβgröβen auf das posttransfusionelle Inkrement erfaβt. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Varianzanalyse mit gemischten Effekten, wobei eine Irrtumswahrscheinlich-keit von 0,05 zugrunde gelegt wurde. Rahmen: Hämatologisch-onkologische Universitätsklinik. Patienten: 46 Patienten (24 männlich, 22 weiblich; Alter 17-80 Jahre). Intervention: Einzelspender-Thrombozytentransfusionen. Ergebnisse: Als klinische Parameter mit staíistisch gesichertem negativem Einfluβ auf das posttransfusionelle Inkrement konnten die bereits bekannten Effekte Spleno-megalie, Körpertemperatur und Knochenmarktransplantation verifiziert werden. Darüber hinaus lieβen sich weitere negative Einfluβgröβen wie Hepatomegalie oder die Applikation von Antibiotika nachweisen. Bei den präparatespezifischen Parametern zeigte sich, daβ sowohl die Leukozytenkontamination der Konzentrate als auch die prätransfusionelle Lagerungsdauer das posttransfusionelle Inkrement reduzieren. Schluβfolgerung: Während die klinischen Parameter wie Splenomegalie oder Körpertemperatur nur schwer beeinfluβbar sind, ist dies bei den präparatespezifischen Einfluβgröβen leichter möglich. Daher sollte bei der Auswahl der Konzentrate besonderer Wert auf eine geringe Leukozytenkontamination sowie eine kurze Lagerungsdauer gelegt werden.
Hintergrund: Es erscheint aus vielen Gründen wünschenswert, Thrombozytenkonzentrate über mehr als 5 Tage prätrans-fusionell lagern zu können. Daher wurden in den letzten Jah-ren verschiedene Methoden zur Kryokonservierung dieser Zellen entwickelt, wobei sich Dimethylsulfoxid (DMSO) als Kryoprotektivum am geeignetsten erwies. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Veränderungen der Ultrastruktur von Thrombozyten während des Kryovorgangs aufzuzeigen und die Ergebnisse mit funktionellen Parametern zu vergleichen. Material und Methoden: Einzelspender-Thrombozyten-konzentrate wurden mit DMSO in flüssigem Stickstoff kryokonserviert. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Proben für die elektronenmikroskopische Analyse entnommen. Am Anfang und Ende des Vorgangs wurden die Fibrinogenbin-dungsfähigkeit der Zellen sowie aggregatorische Eigenschaf-ten gemessen. Ergebnisse: Während sich nach der Isolierung sowie nach Zugabe von DMSO eine nahezu normale Ultrastruktur der Zellen nachweisen läβt, zeigen sich nach dem Auftauvorgang sowie nach Resuspension in autologem Plasma deutliche Zeichen einer beginnenden Zellnekrose. Entsprechend sind sowohl die Aggregationsfähigkeit als auch die Fibrinogenbindungsfähigkeit am Ende der Kryokonservierung reduziert. Schluβfolgerung: Obwohl kryokonservierte Thrombozyten durchaus hämostatische Effekte in vivo aufweisen, scheinen diese durch methodische Weiterentwicklungen noch verbesserbar zu sein.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.
customersupport@researchsolutions.com
10624 S. Eastern Ave., Ste. A-614
Henderson, NV 89052, USA
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.
Copyright © 2025 scite LLC. All rights reserved.
Made with 💙 for researchers
Part of the Research Solutions Family.