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Kenntnisse über das Zähigkeitsverhalten von Behältern unter Innendruck wurden durch Berstversuche mit Verformungsmessungen an Modellbehältern verschiedener Konstruktionsform aus den Werkstoffen Kesselblech HI/HII und Tieftemperaturstahl TTSt. 35 N bereits in früheren Untersuchungen gewonnen. Diese Ergebnisse werden ergänzt durch analoge Versuche an Behältern aus den Feinkornbaustählen TTSt.E36 und St.E47, über die hier schwerpunktmäßig berichtet wird. Durch Absenken der Temperatur findet man charakteristische Verformungs‐ und Brucherscheinungen, die den Übergang vom zähen zum spröden Verhalten der Bauteile je nach der Duktilität der einzelnen Werkstoffe kennzeichnen. Aus Werkstoffkennwerten wie Kerbschlagübergangstemperatur und Rißauffangtemperatur nach Robertson sowie aus dem Druck für den Fließbeginn während des Berstversuches können die in jedem Fall vorhandene Verformungsreserve und die Sicherheit bei der Bauteilauslegung nach den Regeln der Technik abgeschätzt werden. Die experimentellen Befunde bilden die Voraussetzung und zugleich die Bestätigung für spannungsanalytische Untersuchungen, über die in einem weiteren Aufsatz berichtet wird.

Die Untersuchungen an Modellbehaltern aus Kesselblechen und aus Tieftemperaturstahl, uber die in friiheren Veroffentlichungen schon berichtet worden ist, werden abschlieknd ausgewertet und zu den Werkstoffeigenschaften in Beziehung gesetzt. Dabei ergibt sich, daB fur das Berstverhalten der Behiilter (Bauteilzahigkeit) Bereiche unterschieden werden konnen, fur die gangige Werkstoff kennwerte (RiRauffangtemperatur und Kerbschlagubergangstemperatur) charakteristische Grenzwerte darstellen. So erhalt der Anwender einen ifberblick uber die zu erwartenden Bruchformen.

Untersuchungen über das Zähigkeitsverhalten von Bauteilen erlauben aufgrund der gemessenen Verformungen von Modellbehältern unter Innendruckbeanspruchung einen Vergleich der Temperaturabhängigkeit für normales Kesselblech und für Tieftemperaturstahl bisher im Bereich zwischen + 20 und ‐ 80°C. Als Vergleichskriterien werden herangezogen der Dehnungs‐ bzw Spannungsverlauf über einen mit eingeschweißten Stutzen versehenen Klöpperboden und die Gesamtverformung des Klöpperbodens bei verschiedenen Versuchstemperaturen, der temperaturabhängige Verlauf der Bruchgrenze und einer Verformungsgrenze für den Innendruck sowie die Bruchausbildung und der Rißverlauf. Für die gegebenen Versuchsbedingungen erscheint die Abschätzung einer Grenztemperatur für die vollständige Verformung sowie eine Beurteilung des Verhaltens im teilplastischen Bereich der Verformung möglich.

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