Zusammenfassung Hintergrund Das Funktionale Basismodell (Steinhart, Wienberg) ist die theoretische Basis des hier vorgestellten pilotartigen Modellprojekts für eine konsequent ambulant gedachte Konzeption psychiatrischer Versorgung. Methodik Teilziele (a) Netzwerkbildung mit in der Studienregion verorteten Anbietern/Einrichtungen/Akteur*innen und (b) Evaluation der vorgehaltenen Angebote und Maßnahmen i. S. eines Versorgungsmappings wurden verfolgt. Ein projektspezifisches Erhebungsinstrument für die Befragung aller Versorgungsakteur*innen wurde entwickelt und eingesetzt. Ergebnis Der Prozess der intensivierten Vernetzung der in der Studienregion adressierten Akteur*innen konnte mit LeiP#netz erfolgreich begonnen werden. Alle für die Versorgung schwer psychisch erkrankter Menschen notwendigen Angebote sind in der Studienregion vorhanden. Während Beratung und Prävention eher gut vorgehaltene Strukturen und Angebote darstellen, mangelt es an niedrigschwelligen Zugängen wie Krisenmanagement, krankenhausalternativen Rückzugsorten und multiprofessioneller komplexer Behandlung im häuslichen Milieu.
Gemeindepsychiatrie funktional erfassen Die Hilfsmöglichkeiten für schwer psychisch kranke Menschen mit ihren komplexen Versorgungsbedarfen haben sich über die letzten Jahrzehnte deutlich erweitert und finden heute überwiegend gemeindenah statt. Die Wirksamkeit vieler dieser Angebote ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. Gleichzeitig besteht ein erheblicher Nachbesserungsbedarf zum Beispiel in Bezug auf Vernetzung einzelner Hilfen, der Kriseninterventionen außerhalb der Kliniken oder der stärkeren Berücksichtigung von Peer-Ansätzen. Eine gezielte Weiterentwicklung des psychiatrisch-psychosozialen Versorgungssystems erfordert eine genaue Erfassung und Beschreibung der jeweiligen Versorgungssituation. Zu diesem Zweck wurde das Handbuch GEMPSY entwickelt: eine kompakte Anleitung zur Erfassung gemeindepsychiatrischer Versorgungs- und Vernetzungsstrukturen vor dem Hintergrund des Funktionalen Basismodells und der S3-Leitlinie »Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen« der DGPPN.
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