Zusammenfassung: Zur leichteren Anwendbarkeit des in der Demenzforschung mehrfach und in verschiedener Weise benutzten Uhrzeichen-Tests im Rahmen psychodiagnostischer Verfahren sollten Merkmale gefunden werden, die eine diagnostische Differenzierung zwischen «Alzheimer-Patienten», «Depressiven» und «Gesunden» erlauben. Insgesamt 205 Patienten einer «Gedächtnissprechstunde» mit den Diagnosen Demenz vom Alzheimer-Typ (n = 101), Major Depression (n = 58) nach DSM-III-R und «Gesund» (klinisch unauffällig) (n = 46) wurden gebeten, das Zifferblatt einer Uhr mit einer vorgegebenen Zeit zu zeichnen. Anhand von 18 in diesen Zeichnungen empirisch gefundenen Fehlerkategorien wurde nach Unterschieden in den drei Gruppen gesucht. Dabei ergaben sich hochsignifikante Unterschiede in der Häufigkeit der vorkommenden Merkmale sowohl zwischen Gesunden und Depressiven (p = < .0004) als auch zwischen Depressiven und Alzheimer-Patienten (p = < .0001). Eine Diskriminanzanalyse kennzeichnete sechs Fehlerkategorien als signifikante, nicht redundante Prädiktoren für DAT. Drei von ihnen und noch drei weitere, die nur seltener waren, kamen ausschließlich bei DAT vor. Inhaltlich entsprechen diese Fehlerkategorien Verwirrungstendenzen, Unfähigkeit, konzeptgebunden zu denken, und Verlust der Vorstellung des Geforderten, also Störungen der höheren kortikalen Funktionen. Ferner stellte sich heraus, daß sechs der DAT kennzeichnenden Merkmale bei den Depressiven überhaupt nicht vorkamen.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.