Jugendfreiwilligendienste erfüllen ihren gesetzlichen bildungsauftrag im spannungsfeld von persönlichkeitsbildenden und berufsorientierenden maßnahmen. Der beitrag beschreibt theoretische zugänge zum lernen in Jugendfreiwilligendiensten als Form kompetenzorientierter alltagsbildung. außerdem werden konzeptionelle Überlegungen zur Projektarbeit als methode der ‚intentionalen Förderung des nicht-Intentionalen' angestellt. Die herausforderung für die träger von Jugendfreiwilligendiensten besteht dabei darin, den Erwerb von spezifischen Handlungskompetenzen im Kontext non-formaler bildungssettings bzw. informeller lernprozesse zu initiieren.
Zusammenfassung Entlang der historisch begründeten Differenz von Lebenswelt und Bildungsraum werden im Beitrag theoretische Aspekte des Verhältnisses von Bildung und Raum beleuchtet. Aus unterschiedlichen raumwissenschaftlichen Perspektiven werden Bildungsräume als funktionale, extensionale bzw. intentionale Strukturen beschrieben, Aspekte der Entgrenzung, Eingrenzung und Ausgrenzung in den Blick genommen und als Formen von Territorialisierungs bzw. De-und Reterritorialisierungsprozessen gefasst. Entlang von vier Perspektiven (‚immaterielle Raumproduktionen', ‚räumliche Praktiken', ‚Architektur' und ‚räumliche Kontexte') werden anschließend zentrale Ergebnisse einer räumlich sensiblen Bildungsforschung skizziert. Als Desiderata werden insbesondere methodologische Problemstellungen aber auch inhaltliche ‚blinde Flecken' diskutiert. Als Herausforderung für die Erziehungswissenschaft wird die Entwicklung einer Forschungs-und Theorieperspektive benannt, mit der nach den Bildungspotenzialen von gesellschaftlichen und insbesondere pädagogischen Raumverhältnissen im Hinblick auf darin verwobene Macht-und Subjektivierungspraktiken gefragt werden kann.
Schlüsselwörter Bildungsräume · Territorialisierung · Entgrenzung · Raumforschung
Educational areasAbstract In this article theoretical aspects of historically formed differences between living spaces and educational spaces are examined. From different spatial 10 M. Nugel 1 3 science perspectives, aspects of unboundedness, of narrowing and of exclusion are taken into account and understood as forms of territorialisation or of de-or reterritorialization processes. Along the perspectives of 'immaterial space reproductions', 'spatial practices', 'architecture' and 'spatial contexts' key results of spatial sensitive educational research is outlined. As desiderata especially methodological problems but also content-related 'blind spots' are discussed. The development of empirical research and a theoretical perspective is addressed with which it can be asked for the educational potential of societal and especially pedagogical space relations in view to the interwoven power-and-subjectification practices.
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