Sigrid Baringhorst, Mundo Yang und Katharina Witterhold plädieren in ihrem Beitrag für eine stärkere Einbeziehung von Alltagskulturen in den Untersuchungshorizont der politischen Kulturforschung und für die Überwindung der klassischen Dualität von Kultur und Materialität im Sinne der Entwicklung einer praxeologischen Erforschung von Prozessen der Politisierung von Alltagshandeln. Dabei bilden Praktiken der Politisierung von Konsumhandeln den konkreten Forschungsgegenstand, an dem das Plädoyer für eine zweifache Öffnung der klassischen politischen Kulturforschung exemplarisch erläutert werden soll. Konsumhandeln, so die These, ist zwar nicht an sich »politisch«, doch können individuelle konsumbezogene Alltagspraktiken unter bestimmten Bedingungen eine politische Dimension entfalten. Partizipationspraktiken bieten sich für eine empirische Erforschung des Politisch-Werdens von Alltagshandeln als kleinste Einheiten der politischen Kulturanalyse an. Wie eine auf Partizipationspraktiken fokussierende politische Kulturanalyse methodisch durchgeführt werden kann, wird exemplarisch am Beispiel eines Forschungsprojekts zu »Consumer Netizens« beschrieben.
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