Genossenschaften haben durch das Internationale Jahr der Genossenschaften im letzten Jahr und durch verstärkte Gründungsaktivitäten beispielsweise im Energie-, aber auch im Gesundheitssektor jüngst eine neue Popularität erreicht. Manche sprechen gar von einer Renaissance der Genossenschaften. Im Folgenden werden Status und Chancen dieser Gesellschaftsform im Sozialbereich untersucht. Wie viele eingetragene Genossenschaften (eG) 1 gibt es im Bereich der Erbringung Sozialer Dienste und in der Gemeinwesenökonomie? Welche Angebote machen sie? Wie wirken sich die für den Sektor maßgeblichen ökonomischen Rahmenbedingungen gegenwärtig aus, und wie werden diese sich in absehbarer Zukunft gestalten? Was bedeuten diese Entwicklungen für die Attraktivität der eG in der Erbringung Sozialer Dienste und in der Gemeinwesenökonomie? Lassen sich neue Potentiale entdecken, die genossenschaftlich genutzt werden könnten? Diesen Fragen wird im Folgenden auf sozialökonomische Weise und unter Bezugnahme auf Beispiele nachgegangen. Was zählt als Sozialgenossenschaft? Ein Blick in die Genossenschaftsstatistik und darüber hinaus Eine Gesamtstatistik eingetragener Genossenschaften (eG) wird für Deutschland regional-und spartenverbandsübergreifend von der DZ Bank erstellt. Dort werden alle eG 2 gewissen Branchen zugeordnet, allerdings nicht in einem international vergleichbaren System. Vielmehr verwendet man, wie übrigens auch in anderen europäischen Genossenschaftsstatistiken, eine Systematik, die sich aus der Institutionengenese der Aufsicht über eG, bei uns also mit der Entwicklungsgeschichte der Verbände erklärt. I. 1 Die Konzentration auf eingetragene Genossenschaften erscheint geboten, weil über die ebenfalls existierenden informellen oder in anderer Rechtsform formalisierten Genossenschaften mit primär sozialen Zielen bislang keine Geschäftsfeldübergreifenden Untersuchungen oder Statistiken existieren. 2 Erfasst werden regelmäßig alle Neugründungen von Genossenschaften unter dem Dach des freien Ausschusses der deutschen Genossenschaftsverbände (DGRV und GdW), aber auch Genossenschaften, die anderen Prüfungsverbänden außerhalb des Freien Ausschusses angehören.
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