ZusammenfassungGegenstand dieses Artikels ist die Frage, inwieweit die von ökonomischen Gutachtern und Sachverständigen in der Regel vorgelegten statistisch-ökonometrischen Analysen die möglicherweise vom Gericht gestellten Fragen in Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit bestimmter Schadenshöhen bzw. des Schadenseintritts in Follow-on-Klagen beantworten können. Dies dürfte für den üblicherweise verwendeten „Standardansatz“ der frequentistischen Statistik, mit seinem sog. „Punktschätzer“, entsprechenden Signifikanzniveaus und Konfidenzintervallen, häufig nicht der Fall sein. Der vorliegende Artikel macht dies dadurch deutlich, dass die Ergebnisse dieses Ansatzes im Sinne eines einfachen Hypothesentests dargestellt werden, der üblicherweise lediglich testet, ob die Ausgangshypothese („kein Effekt“) mit hinreichender Sicherheit verworfen werden kann. Dabei wird lediglich auf den sog. Fehler 1. Art abgestellt, mit dem fälschlicherweise die Ausgangshypothese verworfen würde. Der Fehler 2. Art, trotz eines Effekts die Ausgangshypothese nicht zu verwerfen, wird in der Regel gar nicht thematisiert. Zudem erlauben weder Signifikanzniveaus noch Konfidenzintervalle Aussagen zur Wahrscheinlichkeit bestimmter Schadenshöhen. Während der Aufsatz sich keineswegs dafür ausspricht, auf die Ergebnisse des „Standardansatzes“ zu verzichten, mahnt er dennoch dazu, diese richtig zu interpretieren und ggf. bereits beim gerichtlichen Beweisbeschluss zu berücksichtigen, welche Aussagen ein Gutachter mittels dieser Methoden überhaupt treffen kann. Abschließend wird kurz auf eine alternative Methode, die der Bayesianischen Statistik, eingegangen.
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