Zusammenfassung. In den letzten Jahren hat das Forschungsinteresse an der Prävention von Essstörungen aufgrund steigender Prävalenzraten bei diesen Störungen stark zugenommen. Unter Berücksichtigung der Kritik an bisher durchgeführten Präventionsprogrammen ist ein Training zur primären Prävention von Essstörungen entwickelt und evaluiert worden. Zielgruppe für das fünfstündige Programm waren Schüler der sechsten Klasse, denen nicht nur Wissen, sondern auch soziale Kompetenzen vermittelt werden sollte. In einem Kontrollgruppendesign mit Prä- und Posttestmessung sowie einem dreimonatigen Follow-Up wurde überprüft, ob Veränderungen in Bezug auf das Selbstwertempfinden, Essverhalten und Wissen über gesunde Ernährung und Essstörungen bei den Teilnehmern des Programms erreicht werden konnten. Über die Zeit hinweg konnte ein signifikanter Zuwachs an Wissen nachgewiesen werden; auf den beiden anderen Evaluationskriterien zeigten sich jedoch aufgrund der zeitlichen Begrenzung der Studie keine Effekte. Diese Ergebnisse, die im Einklang mit vorangegangenen Untersuchungen stehen, werden abschließend im Hinblick auf die Notwendigkeit primärer Prävention diskutiert.
Zusammenfassung. Die Prävention von Essstörungen ist ein Forschungsthema von hoher gesundheitspolitischer Relevanz: Chronifizierte Essstörungen sind mit schwerwiegenden körperlichen Folgen für die Betroffenen verbunden. Außerdem sind subklinische Formen von Essstörungen in immer jüngeren Altersgruppen weit verbreitet. Ziel dieser Studie ist es, die langfristige Effektivität primärer Prävention von Essstörungen zu überprüfen. Dazu ist ein zehnstündiges Trainingsprogramm für Schülerinnen und Schüler entwickelt und über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg evaluiert worden. Das Programm ist unterteilt in ein jeweils fünfstündiges Grundtraining in der 6. Klasse und ein Auffrischungstraining zwei Jahre später (8.Klasse). Inhaltliche Schwerpunkte des Programms sind die kritische Reflexion über das Schönheitsideal in den Medien, Informationen zu gesunder Ernährung und Essstörungen sowie ein Training in Problemlösefähigkeiten und sozialer Kompetenz. Das Programm wurde in einem Prä-Post-Kontrollgruppen-Design mit Follow-up an 204 Schülerinnen und Schülern auf seine Effektivität hin überprüft. Hier zeigte sich im Anschluss an die Programmteilnahme ein signifikanter Zuwachs an ernährungsrelevantem Wissen bei den Programmteilnehmern im Vergleich zur Kontrollgruppe. Im langfristigen Verlauf konnten außerdem signifikante Gruppenunterschiede im Essverhalten sowie im Selbstwertgefühl nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse werden im Hinblick auf ihren Beitrag für eine effiziente Vorbeugung von Essstörungen diskutiert.
Zusammenfassung. Einzelne Symptome einer Essstörung, wie ein restriktives Essverhalten oder starke Sorgen um Gewicht und Figur treten bei Mädchen immer häufiger und früher auf. So ergibt sich eine hohe gesundheitspolitische Relevanz und Handlungsnotwendigkeit im Sinne einer Prävention von Essstörungen für Risikogruppen. Mit dem Ziel der indizierten Prävention von Essstörungen haben die Autorinnen dieses Beitrags ein ambulantes Gruppenprogramm für junge Frauen mit Esstörungssymptomen entwickelt. Das Programm besteht aus 10 wöchentlichen Sitzungen à 90 Minuten. Basierend auf den in der Literatur diskutierten Risiko- und protektiven Faktoren bei der Entstehung von Essstörungen sind vier Programmbausteine vorgesehen: (1.) Kognitive Interventionen zum Schönheitsideal, (2.) Gesunde Ernährung und Essstörungen, (3.) Körperbild und (4.) Konflikt-/Stressbewältigung. In dem vorliegenden Beitrag werden die Konzeption des Programms und erste Erfahrungswerte einer Pilotstudie vorgestellt und diskutiert.
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