Die moderne Syphilisforschung steht seit etwa einem Jahrzehnt im Zeichen der Liquordiagnostik. Um so auffallender ist es, dab gerade bei der heredit/iren Lues und bei den verschiedenen Krankheitsformen, in denen diese klinisch in Erscheinung tritt, keine vergleichenden Liquorbefunde vorliegen. Auch bei der Durchsicht der Literatur zeigt sich, dab die Heredolues nach dieser Richtung noch ziemlich unvollkommen bearbeitet wurde. Selbstverst~ndlieh muB die zytologische, chemisehe und serologisehe Durehforschung der Liquores dieser F~lle. in ~hnlicher Weise bewertet werden, wie dies f/ir die Frtih-und Sp~itperiode der aquirierten Lues zur Gepflogenheit g.eworden ist. Denn bei einem Vergleich jener F~11e, die an heredoluetischen Nervenerseheinungen erkrankt sind und j enen~ die infolge vererbter Syphilis schwere Sch/idigungen in der Funktion des inneren Ohres darbieten, haben sich derart groBe Differenzen ergeben, dab es notwendig erscheint, auf diesen Gegenstand schon deshalb n~her einzugehen, well wenigstens auf' Grund des Liquorbefundes die heredit~ire Lues des Ohres mit der iibrigen Heredolues nicht in Analogie zu setzen ist.Diese Differenz scheint klinisch noch dadurch gesttitzt zu sein, dab F~ille mit schwerer Sch~digung der nerv6sen Ohrelemente in tier Regel auBer der Akustikuserkrankung keine pathologischen Befunde yon seiten des Nervensystems erkennen lassen.Bevor wir auf die detaillierte Besprechung der eben genannten Tatsachen n/iher eingehen, scheint es wichtig, die einzelnen pathologischen Ver~inderungen, die sich beim !uetisehen Liquor finden, ihrer DignitSt naeh kurz zu bespreChen. I)er positive Ausfall der W a s s e r m a n n-Reakti0n im Blut bietet uns an sich noch-keinen Anhaltspunkt f/it eine Beteiligung des Nervensystems an dem luetisehen ProzeB. So erkl~ren sich jene F/ille, die bei positivem Blutbefund einen negativen Ausfall im Liquor aufweisen. Dagegen liefert uns der positive Liquor einen ]3eweis fiir das l~bergreifeI~
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