Zusammenfassung Der Massenwechsel der Weißtannenwolläuse (Genus Dreyfusia) bietet des‐halb sehr interessante Aspekte, weil die Tiere sessil sind und es zu interessan‐cen Wechselwirkungen zwischen den im Parenchym saugenden Läusen und dem von lhnen ausgebeuteten Nährgewebe kommt. Die Vermehrungsrate der Läuse, eine Säule populationsdynamischen Geschehens, hängt ab 1. von der Art der Nährpflanze, 2. vom Saugort und 3. vom Wetter (== “dichteunabhängige” Faktoren); sie wird außerdem be‐einflufßt 4. vom physiologischen Zustand der Nährpflanze und 5. von der intra‐ und interspeziflschen Konkurrenz (“dichteabhängige” Faktoren). Die durchschnittliche Eizahl pro Gelege liegt im Massenbefall höher als im Punkt‐befall (= endemische Befallsdichte). Im Stammbefall beträgt sie in der Hie‐mosistensgeneration ungefähr 55, in der Aestivosistensgeneration dagegen nur 20 Eier. Im Zweigbefall von D. niisslini und D. merkeri liegen die ent‐sprechenden Werte bei 160 bzw. 60 Eiern. Bezüglich des Massenwechselfaktors “Witterung” konnte festgestellt wer‐den, daß langandauernde Kälteperioden eine hohe Wintermortalität verur‐sachen. Sie betrug im Februar 1956 im Südschwarzwald nach 28 Eistagen mit einer negativen Temperatursumme von — 6061 Stundengrad und einer Mini‐maltemperatur von — 22,4° C zwischen 95 und 100 %. In normalen Win‐tern betrug die durchschnittliche Mortalität in einigen konkreten Fällen zwischen 16,5 und 19,0 %. Niederschläge beeinflussen den Massenwechsel der Läuse besonders dann, wenn sie während der Fortpflanzungsperioden fallen und, wenn sie von Tem‐peraturrückschlägen begleitet sind. Die zarten Wanderlarven sind nicht fähig, die Adhäsionskraft eines dünnen Wasserfilms zu überwinden, und die seß‐haften Neosistentes ersticken darunter. Es wird über einen Fall berichtet, bei dem im Verlauf einer Schlechtwetterperiode im Juli 1957 an 3‐4jährig ver‐schulten Weißannen 80°/o der frisch festgesetzten Neosistentes innerhalb von drei Wochen bei einer Niederschlagsmenge von 93 mm abstarben. Die umherwandernde und frisch festgesetzte Erstlarve ist dasjenige Stadium, das gegenüber Klimaeinflüssen die geringste ökologische Valenz besitzt und im epidemiologischen Sinne als kritisches Stadium aufzufassen ist (Hofmann). Ein breiter Raum der Untersuchungen wurde der Frage gewidmet, wie und auf welche Weise räuberische Gegenspieler den Massenwechsel der Stammläuse im Punkt‐ (maximal 3 Gelege/dm2) und Massenbefall (Minimum 5 Gelege/cm2) beeinflussen. Da der Effekt der Räuberarten wesentlich von der Synchronisation ihrer Aktivitätsperioden mit der Entwicklung ihrer Wirte sowie von der Populationsdichte beider abhiingt, wurden diese Zu‐sammenhänge im Jahre 1965 in drei Befallsherden im Südschwarzwald und in einem im Schweizer Jura untersucht. Dabei ergab sich im Massenbefall während der Fortpflanzungsperiode der Hiemosistensgeneration eine deut‐liche Sequenz der Aktivitätsperioden der einzelnen Räuberarten. Die Larven von Leucopis obscura Hal. und Pullus impexus Muls. sind während der ersten Hälfte der Fortpflanzungsperiode der Läuse aktiv...
Summary Within a broad programme of investigations on phytophagous insects attacking Cynareae hosts a comparative study of the adult food ranges of three closely related Cassida species (rubiginosa Müll., vibex L., and deflorata Suffr.) has been carried out. A systematic field‐survey in western and central Europe and feeding tests in the laboratory showed a number of consistent features in the adult behaviour. The host ranges of C. rubiginosa and C. deflorata are practically restricted to the Cynareae‐Carduinae, that of C. deflorata, a pest of artichoke, being broader than that of C. rubiginosa. C. vibex attacks Cynareae‐Carduinae as well as Cynareae‐Centaureinae. Under the conditions of starvation tests there is evidence of a common “coerced food range” in the 3 species which comprises both Carduinae and Centaureinae. Because of the potential danger of an attack on artichoke, Cynara scolymus L., neither C. rubiginosa nor C. vibex can be recommended for introduction into foreign countries as a biotic control agent of weedy Cynareae species (thistles and knapweeds). Zusammenfassung Im Rahmen langfristiger Untersuchungen über phytophage Insekten der Disteln und Flockenblumen (Tribus Cynareae) wurden die Wirts‐Spektra dreier nahverwandter Cassida‐Arten (C. rubiginosa Müll., C. vibex L. und C. deflorata Suffr.) vergleichend untersucht. Systematisch in West‐ und Mittel‐Europa durchgeführte Freilandbeobachtungen und Laborversuche mit einem einheitlichen Sortiment von Versuchspflanzenarten ergaben ein im wesentlichen übereinstimmendes Bild: Die Wirts‐Spektra von C. rubiginosa und C. deflorata sind praktisch auf die Untertribus Carduinae (Cynareae, Fam. Compositae) beschränkt, wobei C. deflorata, ein bekannter Artischokken‐Schädling, innerhalb der Carduinae einen etwas weiteren Kreis von Wirtsgattungen angreift. C. vibex besitzt ein Wirts‐Spektrum, das neben den Carduinae auch noch Arten der Untertribus Centaureinae einschließt. Bei Futterzwang zeigen die 3 Arten ein sehr ähnliches Verhalten: Die Imagines nahmen alle angebotenen Carduinae‐ und Centaureinae‐Arten an, verschmähten aber, von einigen Ausnahmen abgesehen, Versuchspflanzen, die zu anderen Untertriben der Cynareae und anderen Triben der Compositen gehören. Da sowohl C. vibex als auch C. rubiginosa im Laborversuch Artischocken‐Blätter als Futter annehmen, kann ihr Einsatz zur biologischen Bekämpfung von Disteln und Centaurea‐Arten nicht empfohlen werden.
The parasitoid complex of low gypsy moth populations, using the host exposure technique, was studied in eastern Austria in the late 70s. The following 10 larval parasitoid species were recovered: Braconidae: Apanteles melanoscelus (Ratzeburg), Apanteles liparidis (Bouché), Meteorus pulchricornis (Wesmael); Ichneumonidae: Casinaria sp., Hyposoter tricoloripes (Viereck), Phobocampe disparis (Viereck); Tachinidae: Parasetigena silvestris (Robineau‐Desvoidy), Blepharipa pratensis (Meigen), Compsilura concinnata (Meigen), Exorista fasciata (Fallen). Parasitism obtained from the rearing of 1961 host larvae amounted to 58.1% and based on both the larval rearings and the collection of parasitoid cocoons to about 87%. Parasitism encountered by dissecting gypsy moth larvae showed generally high values (37–89%) 3–4 weeks after release. The dominating parasitoid species were the braconid A. melanoscelus and the tachinids B. pratensis, P. silvestris and later in the season C. concinnata. The braconid suffered an average mortality of almost 50% by 16 hyperparasitoid species. Notes on the dominating parasitoid species are given.
Studies on the spruce webspinning sawflies of the genus Cephalcia spp. Panz. (Hym., Pamphiliidae) II. Larval‐ and nymph parasites A mass outbreak of the spruce false webworm (Cephalcia ahietis L.) and related species continuing since the late 1970's in the East Bavarian Mountains and in Swabia (near Ulm) provided the opportunity to study their biologies and their parasite complexes. An account is given on the morphology, geographic distribution, biology, constancy and abundance as well as the intra‐ and interspecific competition of the dominant larval and nymphal parasites. Their development is put in relation to the development of the pupal eye of the host nymph. Morphological, biological and ethological characteristics are described of the ichneumonids Homaspis rufinus Grav., Homaspis narrator Grav., Sinophorus crassifemur Thorns., Olesicampe monticola Hedw. and Xenoschesis fulvipes Grav. and the tachinid Myxexoristops ahietis Herting. The efficiency of the respective parasite species has been evaluated for the years 1982 until 1986. Zusammenfassung Eine seit Ende der 70er Jahre andauernde Massenvermehrung der Großen Fichtenkotsackgespinstblattwespe (C. abietis L.) und ihrer Begleitarten in Ostbayern und Oberschwaben bot Gelegenheit, ihre Biologie und ihre Parasiten zu studieren. Der Parasitenkomplex besteht aus Ei‐, Larven‐ und Nymphenparasiten. Puppen‐ und Imaginalparasiten sind nicht bekannt. Unter den Larvenparasiten dominieren vor allem Schlupfwespen aus den Subfamilien Porizontinae und Scolobatinae (Ctenopelmatini) sowie die Raupenfliege Myxexoristops abietis Herting. Alle Larvenparasiten sind Endoparasiten, die überwiegend jüngere Afterraupen parasitieren und ihre Larvenentwicklung erst in der Eo‐oder Pronymphe vollenden. Ihre praeimaginalen Stadien und ihre Biologie waren bisher weitgehend unbekannt. Durch Sektion von über 30 000 Larven und Nymphen aller Stadien aus 5 Hauptbefallsgebieten konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden. Es wird eine zusammenfassende Darstellung der Erkennungsmerkmale, geographischen Verbreitung, Biologie, Konstanz und Häufigkeit sowie intra‐ und interspezifischen Konkurrenz der wichtigsten Larven‐ und Nymphenparasiten gegeben.
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