Ob Nahrung, Kleidung oder Schminke, wir wissen in der Regel kaum Bescheid, aus welchen Stoffen und Materialien unsere "materiellen Alltäglichkeiten" bestehen, noch woher sie kommen und wohin sie gehen. Finden sich jedoch Nitrosamine im Bier, Chromate an den Schuhen oder Tributylzinnhaltiges
auf dem T-Shirt, dann kennt die Aufregung kaum Grenzen, für einige Tage… Unsere wirklichen Kenntnisse über die Tag für Tag benutzten Ressourcen und Materialien sind marginal. Nachhaltige Entwicklung, verstanden als ein zukunftstauglicher und risikoarmer Umgang mit Stoffen
und Energieträgem, erfordert eine bewußtere sowie aktivere Kenntnisnahme von historisch gewachsenen und sich weiter fortschreibenden Zusammenhängen, von "Stoffgeschichten". In diesem Artikel werden Etappen und Ereignisse aus der Stoffgeschichte der Silicone vorgestellt. Diese
rein synthetischen Stoffe sind in den letzten Jahrzehnten in alle Lebensbereiche vorgedrungen: Nahrung, Kleidung, Kosmetik, Wohnung, Auto, überall verrichten sie mit maßgeschneiderten Eigenschaften ihren Dienst, übernehmen nützliche Funktionen. Und doch zeigen sie sich
hier und dort widerspenstig, setzen ihr Potential in ganz unerwartete Funktionen um. Aber nicht da, wo man diese brauchen könnte, sondern in unvorhergesehenen Zusammenhängen. Siliconprodukte weichen gelegentlich vom vorgezeichneten Pfad ab, und es vollzieht sich ein Wechselspiel
zwischen den ihnen innewohnenden Eigenschaften und den komplexen Bedingungen, denen sie im Verlauf ihrer Geschichte von der Wiege bis zur Bahre ausgesetzt werden. Wo ist Endstation?
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