Davis’ Interpersonal Reactivity Index (IRI) was used to assess empathy in a sample of 839 male prisoners aged 15-28. Because recent studies have questioned the usability of the IRI with offenders, psychometric properties of the instrument were analyzed while taking intelligence and verbal skills into consideration as potential influencing factors. Results showed that offenders with a lower IQ and lower verbal skills had difficulties with negatively worded items. After negatively worded items had been eliminated, the component structure of the IRI was replicated. Reliabilities of the shortened version were sufficient and differential validity was found. The fantasy, perspective taking, and empathic concern subscales differentiated between violent and nonviolent offenders. Furthermore, in a logistic regression, the perspective taking subscale contributed significantly to the prediction of future violent offending within 24 months after release.
Zusammenfassung. Das Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R), ein häufig im Strafvollzug verwendeter Test, wird anhand einer Inhaftiertenstichprobe bezüglich seiner psychometrischen Eigenschaften (Validität und Reliabilität) untersucht. Grundlage sind die Testdaten von 775 männlichen deutschen Inhaftierten aus dem Jugendstrafvollzug, die den Test im Rahmen der vollzuglichen Eingangsdiagnostik bearbeiteten. Konfirmatorische Faktoranalysen zeigen, dass sich die Faktorenstruktur des FPI-R nur teilweise replizieren lässt. Die psychometrischen Kennwerte der FPI-R-Skalen fallen deutlich schlechter aus als in der Normstichprobe und sind insbesondere für die Skalen Lebenszufriedenheit und Leistungsorientierung nicht zufriedenstellend. Die Testwerte der Inhaftierten weichen bezüglich der Skalen Aggressivität, Gehemmtheit und Soziale Orientierung in erwartungswidriger Richtung von den altersspezifischen Normwerten ab. Die Befunde werden im Hinblick auf den Einsatz des FPI-R im Strafvollzug diskutiert.
Zusammenfassung evaluiert wurden mehrere Durchgänge eines kognitiv-behavioralen gruppentrainings für gewalttäter im Jugendstrafvollzug. Ziele des trainings sind die Verringerung der gewaltbereitschaft, die Über-nahme von Verantwortung für das eigene Handeln und die Stärkung personaler sowie sozialer ressourcen. in einem prospektiven Design wurden 49 trainingsteilnehmer einer Kontrollgruppe von 47 gewalttätern gegenübergestellt. im Vorher-nachher-Vergleich zeigen sich bei den trainingsteilnehmern sowohl eine Verringerung verschiedener Facetten von aggressivität als auch eine Steigerung der Verantwortungsübernahme für die Straftat. Jedoch finden sich Hinweise auf eine abschwächung der trainingseffekte nach längerer beobachtungszeit. Die Stärkung von Kompetenzen wie empathie konnte nicht nachgewiesen werden. auch in bundeszentralregisterdaten ergaben sich keine unterschiedlichen Häufigkeiten von Gewaltrückfällen.Schlüsselwörter anti-aggressivitäts-training · gewalttäter · Jugendstrafvollzug · behandlungsevaluation Organize life without violence evaluation of a training program for young violent offendersAbstract Several runs of a cognitive-behavioral groupbased training program for violent offenders in a youth detention center were evaluated. the training aims at reducing disposition towards violence, promoting responsibility and strengthening personal and social resources. the 49 participants were compared to 47 non-participating violent offenders. For the participants a reduction of several facets of aggression and an increase of responsibility for the offence was observed in a pre-post-comparison. However, treatment effects appear to decrease with longer observation time. Competencies such as empathy were not affected by the training. Furthermore, participants showed no difference to non-participants regarding officially recorded violent recidivism.
EinleitungJugendgewalt ist eines der meistdiskutierten kriminalpolitischen themen. in der Öffentlichkeit wird in diesem Zusammenhang häufig eine Strafverschärfung für Gewalttäter oder die absenkung der altersgrenzen für die anwendung des Jugendstrafrechts gefordert. Das Jugendstrafrecht in Deutschland legitimiert sich jedoch durch einen erziehungsauftrag gegenüber jungen Menschen, deren sozialer reifungsprozess noch nicht abgeschlossen ist [32]. Um diesem auftrag gerecht zu werden, haben verschiedene ambulante
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