Zusammenfassung
Fragestellung Mit dem Lippstädter Benzo-Check können
(Langzeit-) Anwendern von Benzodiazepinen und Z-Substanzen
überprüfen, ob bei ihnen Nebenwirkungen der Langzeiteinnahme
aufgetreten sind. Diese Studie dient der ersten Überprüfung, ob
der Benzo-Check bei einer Gruppe von Benzodiazepin- und
Z-Substanzen-Abhängigen vor Beginn des Entzuges die entsprechenden
Symptome ausreichend erfasst und andererseits eine depressive Kontrollgruppe
ohne Einnahme der entsprechenden Substanzen unauffällige Werte
erzielt.
Methode 101 stationäre Entzugspatienten mit Abhängigkeit
von Benzodiazepinen bzw. Z-Substanzen und 154 tagesklinische Patienten ohne die
Einnahme von Benzodiazepinen oder Z-Substanzen füllten zu Beginn der
jeweiligen Behandlung den Lippstädter Benzo-Check aus. Die Gesamtscores
bzw. die Subscores „Abhängigkeit“ wurden zwischen beiden
Gruppen verglichen.
Ergebnisse Die Mittelwerte der Gesamtscores der Benzo-Checks in den beiden
Kollektiven unterscheiden sich hochsignifikant, trotzdem sind rund die
Hälfte der depressiven Patienten im untersten von drei Warnbereichen
– „Die von Ihnen angegebenen Symptome kommen wahrscheinlich von
der Langzeiteinnahme der Medikamente“.Allerdings können die Items „Schlafstörung“,
„Heimlichkeit“, „Wirkverlust“,
„Fixierung auf Medikation“ und
„Indikationserweiterung“ zu einem Subscore
(„Abhängigkeits-Score“) zusammengefasst werden, der eine
hohe Trennschärfe für einen Cut-off-Wert von<5 Punkten
erreicht, da 100% der depressiven Patienten und lediglich 10%
der Entzugs-Patienten darunter liegen.
Schlussfolgerungen Die Ergebnisse dieser ersten Studie mit dem
Lippstädter Benzo-Check als Screening-Instrument für
unerwünschte Folgen einer Langzeiteinnahme von Benzodiazepinen oder
Z-Substanzen sind ermutigend, trotz methodischer Limitierungen und der
Notwendigkeit für weitere Untersuchungen.
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