KnorpeI-m~d Knoehenbildung sind aueh in solehen Ge~veben, deren eigentliche Textur dem Knorpel oder Knochen ganz fi'emd is~, schon iJfter beobachtet worden; abgeseh@ yon den unter dem Namen des ,,Teratome ~' zusammengefassten Gesehwiilsten, welehe else dutch versprengte embryonale Keimanlage erkl~i.rbare Neubildung darstellen, und bei denen das Vorkommen yon Knorpel oder Knochen im Hoden, der Parotis, der Mamma~ u. s. w. keine fiberraschende Seltenheit mehr ist, giebt kS eine P~eihe von F/illen, in denen Knochen-Neubildung in Muskeln (Reitund Exerzierknochen), in Hautnarben. in pleuritischen Schwarten u. dgl. mehrfach gesehen worden ist. Diese progressiven Gewebs-Ver/inderungen, welehe mit einer Geschwulst-Entwiekelung nicht das Mindeste zu thun haben, verlangen ihrer ganzen Entstehung nach naturgem~iss aueh eine andere Deutung als die Teratome. Es handelt sieh hier um solche Gewebe, die entweder als Producte einer ehronisehen Entz/induug in Gestalt schwieliger, derber Bindegewebsmassen entstehen, oder infolge yon Senilit/it verg.ndert werden, Gewebe, die kernarm sind, und mit einer langsamen, tr/i.gen Circulation ausgestattet, schliesslich der Verkalkung anheimfallen; dann bedurfte es irgend eines die Umgebung der verkalkten Massen treffenden Reizes~ welcher in diese todte Masse scheinbar wieder Leben brachte und daselbst zur Bildung eines neuen Gewebes (Knorpel, Knocben) die Anregung gab; class sich die verkalkten Theite selbst~ welehe nekrotisehem
Am 8 Februar dieses Ja}ire wurde der Pionier L. mit einer schweren (rariatveiletzurig in der linken Achselgegend in das Feldlazarett emgeliefert. Der Granfttsplitter hatte ihm, von vorne kommend, ein faustgroßes Gewebestück, bestehend aus Haut und Muskulatur, aus der Beugeseite des linken Oberarmes herausgerissen und dabei auch die A. und V. brachiali verletzt. Der Radialpuls war aufgehoben, der Verwundete wegeii des großen Blutverlustes in stark verfallenem Zustande. Trotzdem die Wunde außerordentlich durch Kleiderfetzen und Schmutz verunreinigt war, wollte ich einen Versuh, den Arm durch Wiederherstellung der Blutversorgung zu erhalten, doch nicht unterlassen. Es wurde daher in leichter Narkose nach gründlicher Dès infektion des ganzen Wundgebietes zur Operation geschritten. Das Aufsuchen des zentralen Arterienendes machte Schwierigkeiten, weil es weit in die Achselhöhle sich rurückgezogen hatte. Aber es gelang schließ-lich, das Arterienrohr aneinanderzubringen und durch zirkuläre Naht zu vereinigen. Ebenso wurde die Vene zirkulär vernäht. Der Erfolg war zuntchst insofern gut, als der Radialpuls wiederkehrte. Nach 24 Stunden änderte sich das Bild. Der Arterienpuls verschwand, der Arm fing an erheblioh anzuechwellen, und es trat Fieber auf. Eine Revision der Wunde ergab, dat) sie sehr stak infiziert war. Es zeigten sich in der Tiefe übelriechende nekrotisehe Massen, in der Wunde nach abwärts entwickelten sich die ersten Syinptome einer Gasphlegmone. Am nächsten Tage (10. Februar) war der Puls nicht wiedergekehrt, und, da der Arm nekrotisch wurde, entschloß ich mich zur Amputation des Gliedes. Bei dem Versuch, einen Stumpf des Oberarmes zu erhalten zeigte sich, daß bis weit in die Achselhöhle hinein das Gewebe phlegnronöä verändert war, sodaß, wenn man das Leben des Patienten erhalten wollte, eine Exartikulation im Sehultergelenk vorgenommen wsrden mußte. Die Wunde selbst blieb breit offen, das Sekret wurde durch Gummidrain abgeleitet. Der Verwundete überstand die Operation recht gut und erholte sieh zusehends. Am 13. Februar trat eine neuerliche Temperatursteigerung bis auf 40 auf, die ire Aussehen der Wunde keine Erklärung fand. Es entleerten sieh dauernd reichliche Sekretmassen, das nehro. tische Gewebe stieß sieh gut ab, und es bestanden nirgends Merkmale einer Eiterretention. Auch die folgenden Tage zeigten keine Aenderung dee allgemein septischen Bildes. Ich' hatte schon bei der ersten Temperatursteigerung die Ver mutung[daß die Infektion der Wunde auf die Gefäße, speziell die Vene, iibergegriffen haben müßte, und da auch nach weiteren vier Tagen keine andere Erklärung für das Fortbestehen des Fiebers gefunden werden konnte, so entschloß ich mich am 16. Februar zur Freileging der V. eubelavia unterhalb des Schlüsselbeines. Die Operation wurde ini Aetherrausch ausgeführt und durch eine 10 cm lange, unterhalb Heruntergeladen von: NYU. Urheberrechtlich geschützt.
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