Negative ties are essential components of social networks. The central task of the present chapter is to elicit the state of research on the contribution of negative ties to the reproduction of health inequalities. In the first step, we elaborate on commonalities and differences regarding the understanding of negative ties. Subsequently, we take a look at the relationship between negative ties and some health parameters in the field of physical and mental health as well as health behaviours. Furthermore, we explore the thesis that socioeconomic status and negative ties are related to one another. We conclude with an outlook where we address the main desiderata for research on negative ties and inequalities in health.
ZusammenfassungNegative Beziehungsaspekte (engl. negative ties) sind spannungsgeladene Interaktionsmuster, die von einer Person (Ego) als belastend wahrgenommen werden. Sie sind aus Netzwerk-, sozialer Ungleichheits- und Gesundheitsforschung gleichermaßen relevant, jedoch wenig untersucht. Dass ihre Untersuchung notwendig ist, argumentieren beispielsweise Gleason und Iida (2015). So geht geleistete soziale Unterstützung eher mit besserer Gesundheit einher. Paradoxerweise sind bei engen sozialen Beziehungen häufig negative Stimmung und Gesundheitsprobleme zu beobachten (ebd. S. 351 in Anlehnung an Uchino 2009). Dies legt nahe, negativen Beziehungsaspekte mit zu analysieren um jene Gesundheitseffekte erklären zu können (vgl. Gleason, Iida 2015, S. 365). Die zentrale Aufgabe des vorliegenden Kapitels besteht nun darin, den Forschungsstand über den Beitrag negativer Beziehung zur Reproduktion gesundheitlicher Ungleichheit zu eruieren. Nachdem im ersten Abschnitt das Konzept von negativen Beziehungen dargelegt wird, wird in Abschn. 2 der Zusammenhang zwischen negativen Beziehungen und verschiedenen Gesundheitsparametern umrissen. Mit der Frage, inwiefern dieser Einfluss sozial ungleich verteilt ist, befasst sich Abschn. 3. Der Beitrag schließt in Abschn. 4 mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick, in dem wesentlichen Desiderata zur Forschung über negative Beziehungsaspekte und gesundheitlicher Ungleichheit angesprochen werden.
Zusammenfassung„Sag mir, wie viel Deine Freunde verdienen, und ich sage Dir, ob Du rauchst, welche Krankheiten Du hast und wie alt Du werden wirst!“ Mit dieser etwas zugespitzten Aussage wurde am Anfang dieses Bandes vorgeschlagen, den empirisch gut bestätigten Zusammenhang von sozialen und gesundheitlichen Ungleichheiten aus der Perspektive der Netzwerkforschung zu beleuchten. Soziale Netzwerke werden dabei als vermittelnde Instanz auf einer intermediären oder Meso-Ebene verstanden, deren Struktur und Funktion zwischen vertikalen (Einkommen, Bildung, berufliche Stellung etc.) sowie horizontalen (z. B. Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft) und gesundheitlichen Ungleichheiten (z. B. Lebenserwartung, Erkrankungsraten) vermittelt (Mediatorfunktion) oder deren Beziehung beeinflusst (Moderatorfunktion). In diesem Beitrag werden die Befunde aus den Kapiteln zusammengetragen und insbesondere die Forschungsdesiderata benannt.
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