Die Regulation der Schilddrüsenzelle erfolgt im Wesentlichen über den TSH-Rezeptor [1 ± 3]. Physiologisch wird durch TSH eine Aktivierung des Rezeptors hervorgerufen. Diese wird durch G-Proteine weiter vermittelt und bewirkt einen Anstieg der Konzentration intrazellulärer second messenger [3]. 1990 konnten in solitären autonomen Schilddrüsen-Knoten erstmals somatische konstitutiv aktive Gsa Protein-Mutationen als Ursache einer TSH-unabhängigen Aktivierung der Signalkaskade gefunden werden [4]. Später wurden in solitären Schilddrüsen-Adenomen auûerdem eine Reihe somatischer konstitutiv aktiver Mutationen im TSH-Rezeptor-Gen identifiziert [5]. Die Frequenz, mit der Mutationen im Thyrotropin-Rezeptorgen autonomer Schilddrüsen-Adenome nachweisbar sind, variiert mit der Sensitivität der verwendeten Detektionsmethode, der Gröûe des untersuchten Genareals, der Gewebequalität und der Art der Gewebeasservierung [6, 7]. Die mittlere Häufigkeit beträgt 60 % [7]. In heiûen Knoten hyperthyreoter multinodulärer Strumen wurden somatische konstitutiv aktive TSH-Rezeptor-Mutationen nur in bis zu 45 % identifiziert [8, 9]. Aktivierende TSH-Rezeptor-Keimbahnmutationen wurden auch in Familien mit autosomal dominanter nicht-autoimmuner Hyperthyreose (Ak-negative Hyperthyreosen in mehreren Generationen mit häufigen Rezidiven) und in verschiedenen Fällen von sporadischer kongenitaler Zusammenfassung Somatische konstitutiv aktive Mutationen im TSH-Rezeptor-Gen sind in ca. 60 % der autonomen Schilddrüsen-Adenome und in bis zu 45 % der heiûen Knoten hyperthyreoter multinodulärer Strumen nachweisbar. TSH-Rezeptor-Keimbahnmutationen wurden in Familien mit autosomal dominanter nicht-autoimmuner Hyperthyreose gefunden. Bei malignen Schilddrüsenerkrankungen ist die molekulare Diagnostik vor allem für den Nachweis von Mutationen im RET-Protoonkogen bei medullärem Schilddrü-senkarzinom etabliert.
Schlüsselwörter
Autonomie´TSH-Rezeptormutation´medulläres Schilddrüsen-karzinom´Familienscreening
AbstractThe reported frequency of constitutively activating TSH-receptor mutations in toxic thyroid nodules averages 60 %. In hot nodules of toxic multinodular goitres somatic constitutively activating TSHR mutations were found in up to 45 %. Constitutively activating germ line mutations in the TSH-receptor gene occur in families with autosomal dominant nonautoimmune hyperthyroidism. Concerning malignant thyroid diseases molecular methods are particularly available for the detection of RET-mutations in medullary thyroid carcinomas.
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