ZusammenfassungIm vorliegenden Beitrag wird aufgezeigt, wie der Mobilfunkstandard 5G zur ökologischen Nachhaltigkeit im Kombinierten Verkehr beitragen kann. Als Anwendungsbeispiel dient der Einsatz von 5G zur Umsetzung des automatisierten Rangierens auf einem Umschlagsbahnhof im Großraum Ulm. Dem Beitrag liegt die Prämisse zu Grunde, dass Treibhausgasemissionen im schienengebundenen Güterverkehr deutlich geringer ausfallen, als auf dem Verkehrsträger Straße und demnach Rahmenbedingungen geschaffen werden sollten, die eine entsprechende Verlagerung möglich machen. Aus einer quantitativen Datenanalyse des Straßengüterverkehrs auf Basis der Quell-Ziel-Verkehre im Großraum Ulm werden eine mögliche Verkehrsreduktion und CO2-Einsparungen abgeleitet und diskutiert. Zudem werden mögliche Wechselwirkungen durch den Aufbau und den Betrieb der zusätzlichen 5G-Infrastruktur beleuchtet. Um das Verlagerungspotential und die systemischen Effekte des automatisierten Rangierens darzulegen, werden diese entlang von drei What-If-Szenarien beschrieben. Hierbei wird deutlich, dass die relevante Straßengüterverkehrsmenge bereits vollständig durch die geschaffenen Kapazitäten in Szenario 1 abgedeckt werden kann. Mit den weiteren Szenarien wird ein zusätzliches Verlagerungspotential geschaffen. Digitalisierung und Automatisierung nehmen somit die Rolle als „Ermöglicher“ für einen Wechsel auf die Schiene als deutlich emissionsärmeren Verkehrsträger ein. Der Artikel veranschaulicht, dass sich größere Hebeleffekte erzielen lassen, wenn IT nicht allein zur Effizienzsteigerung, sondern zu einem weitreichenderen Systemwechsel eingesetzt wird. Somit wird verhindert, dass positive Effekte schnell wieder von Rebound-Effekten „aufgefressen“ werden.
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