war in der New York Times zu lesen, dass in den USA eine regelrechte neue Industrie der Häusermakler aus dem Boden geschossen sei, von denen einige bereits zu großem Reichtum gelangt seien. Die Zahl der Häusermakler -eine Funktion, die es vor zwei Jahrzehnten praktisch nicht gegeben habe -sei auf 400.000 angewachsen, tätig in mehr als 50.000 Firmen. Sieben von zehn Hypothekenverträgen gingen auf ihr Konto, sie zögen bereits 33 Mrd $ aus einem geschätzten Hypothekenmarkt von 2,8 Billionen $ heraus. Zum Geschäft dieser Hypothekenmakler gehöre es beispielsweise, so die New York Times, langfristige Hypotheken umzuschulden: Die Makler und Hypothekenbanker böten etwa die Ablösung von langfristigen Hypothekenverträgen durch kurzfristige Verträge mit günstigeren Zinsen an. Dabei komme ihnen die Niedrigzinspolitik der amerikanischen Bundesbank zustatten, die den Abschluss niedrig verzinster Kredite ermögliche. Das Maklergewerbe ist ein "Klinkenputzergeschäft" von Haustür zu Haustür; es erwies sich als bemerkenswert leicht erlernbar und war politisch so gut wie unkontrolliert (nur auf Staatsebene reguliert, nicht auf Bundesebene). Das Geschäft wurde popularisiert und ansatzweise rationalisiert durch Radiosendungen und Fernsehshows, in denen Abschlüsse über eine Telephonnummer abgewickelt werden konnten, die in der Sendung genannt wurde. In den vergangenen Jahren, so der Marktanalyst Robert Froehlich, sei es in den USA zu einem regelrechten Kollaps der Kriterien für die Vergabe von Hypotheken an Haus-* Mein Aufsatz schließt an Überlegungen an, die ich im Berliner Journal für Soziologie in Heft 2/2005 in einer frühen Fassung dargelegt habe.
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