Zusammenfassung Hintergrund Im vom BMBF finanzierten Forschungsprojekt „Entwicklung, Umsetzung und Evaluation eines Konzepts zur Prävention und Behandlung von Mangelernährung bei geriatrischen Patienten im Krankenhaus“ sollen interdisziplinäre Praxiskonzepte mithilfe eines Vorher-Nachher-Designs evaluiert werden. Material und Methodik Ziel dieser Arbeit ist eine erste Analyse von Veränderungen des Ernährungsstatus von PflegeheimbewohnerInnen mit mindestens 3-tägige stationären Krankenhausaufenthalt vor Konzeptentwicklung. Hierfür wurden Routinedaten von 2 großen Altenhilfeträgern herangezogen und insgesamt 1899 Fälle eingeschlossen. Ergebnisse 38 % (n = 721) der Fälle sind bereits bei Aufnahme mangelernährt, nach Klinikaufenthalt 48,6 % (n = 784). Der mittlere BMI sinkt von 25,0 kg/m2 (SD ± 5,3) auf 24,5 kg/m2 (SD ± 5,1), wobei 19,3 % (n = 276) zwischen 5 % und 10 % ihres Körpergewichts verlieren und 9,4 % (n = 134) ≥ 10 %. PatientInnen mit Mangelernährung weisen bei Entlassung eine um 3,09 Tage längere Verweildauer auf (p < 0,001). Eine Mangelernährung bei Einweisung ist mit einem signifikant höheren Pflegegrad (Differenz = 0,18; p = 0,002), einer höheren Anzahl an Stürzen (Differenz = 0,45; p < 0,001) sowie einem häufigeren Versterben in der Klinik (p < 0,001; r = 0,120) und den nachfolgenden 6 Monate (p < 0,001; r = 0,200) assoziiert. Ein geringeres Risiko für eine Mangelernährung bei Entlassung ist assoziiert mit dem männlichen Geschlecht (OR = 0,671; p = 0,003), einem höheren BMI vor dem Klinikaufenthalt (OR = 0,887; p < 0,001), der Einweisungsdiagnosegruppe psychische und Verhaltensstörungen (OR = 0,306; p = 0,008) und Erkrankungen der Schilddrüse in den Nebendiagnosen (OR = 0,707; p = 0,02). Ein längerer Klinikaufenthalt (OR = 1,067; p < 0,001) geht dagegen mit einem höheren Risiko für eine Mangelernährung einher. Schlussfolgerung Ein akut-stationärer Aufenthalt zeigt signifikante Auswirkungen auf den Ernährungsstatus. Aufgrund der Zusammenhänge von Mangelernährung und steigender Mortalität ist es notwendig, das klinische Ernährungsmanagement mithilfe von Praxiskonzepten zu optimieren.
Zusammenfassung Hintergrund Im Rahmen eines durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Forschungsprojekts soll für 2 Kliniken jeweils ein Praxiskonzept entwickelt werden, um der bei geriatrischen PatientInnen häufig auftretenden Mangelernährung vorzubeugen beziehungsweise diese zu behandeln. Hierfür galt es zunächst mithilfe der Datenerhebung am nutritionDay eine Einschätzung des aktuellen Ernährungsmanagements in den beteiligten Kliniken durchzuführen. Material und Methodik Die am nutritionDay 2017 gesammelten Daten wurden hinsichtlich der Ernährungssituation und des Ernährungsmanagements auf den 6 Projektstationen analysiert. Es konnten dabei 44 (36 %) von 133 stationären PatientInnen eingeschlossen werden. Ergebnisse Die retrospektive Anwendung des nicht routinemäßig angewandten NRS 2002 zeigte deutlich auf, dass mindestens 36,4 % der inkludierten PatientInnen als mangelernährt einzustufen wären. 81,3 % der als mangelernährt eingestuften PatientInnen erhielten keine Ernährungstherapie. Ungewollter Gewichtsverlust korrelierte mit einem längeren Klinikaufenthalt (r = 0,558; p = 0,02).Je mehr in der Vorwoche gegessen wurde, desto weniger Klinikaufenthalte sind im Vorjahr verzeichnet (rs = – 0,452; p = 0,002) und die Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands fiel in diesem Zusammenhang deutlich positiver aus (rs = – 0,433; p = 0,003). Zudem wurden diese PatientInnen mit dem Screening NRS 2002 eher als nicht mangelernährt eingestuft (r = – 0,614; p < 0,001). Wurde der Gesundheitszustand von PatientInnen schlechter eingeschätzt, wurde in der Vorwoche eher weniger gegessen (rs = – 0,433; p = 0,003), weniger getrunken (rs = – 0,543; p < 0,001) und der Klinikaufenthalt war länger (rs = 0,394; p = 0,009). Wurde zudem eine Verschlechterung des Gesundheitszustands seit der Aufnahme berichtet, ging dies mit einem niedrigeren BMI einher (rs = – 0,374; p = 0,012). Schlussfolgerung Mithilfe der Erhebungsinstrumente des nutritionDay können die Ernährungssituation der eingeschlossenen PatientInnen sowie das Ernährungsmanagement der Einrichtung gut eingeschätzt werden und zeigen wesentliche Anknüpfungspunkte für Verbesserungen in den eingeschlossenen Bereichen auf.
Für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung und unter Betrachtung des Akademisierungsfortschritts hat sich das Projektteam "Quim (Qualifikationsmix der Pflege in den medius KLINIKEN)" 2019 auf den Weg zur Konzeptentwicklung für die Einbindung unterschiedlich qualifizierter Pflegekräfte in die Praxis gemacht. Im Zeitraum von 2020 bis 2025 werden verschiedene Konzepte zur Einbindung der vielfältigen Qualifikationen in die Pflegepraxis entwickelt. Mit dem ersten Konzept "Fallverantwortliche Pflegekraft" (FvP) werden akademisierte und langjährig erfahrene Pflegekräfte systematisch in die direkte Patientenversorgung eingebunden. Die Entwicklung dieser innovativen Praxiskonzepte ist mit spannenden Herausforderungen verbunden.
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