ZusammenfassungMangel- und Fehlernährung spielt in Krankenhäusern nach wie vor eine große Rolle. Multidisziplinäre Ernährungsteams, die sich aus Medizinern, Ernährungstherapeuten (Diätassistenten, Oecotrophologen oder Ernährungswissenschaftlern), Pflegkräften und gegebenenfalls weiteren Berufsgruppen wie Pharmazeuten, Mitarbeiter aus der Küche, Logopäden etc. zusammensetzen, bieten die Chance Ernährungsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu therapieren. Daher wird die Etablierung solcher Teams seit Jahren gefordert. Bislang fehlen allerdings Daten, die die Versorgung von Krankenhäusern in Deutschland mit Ernährungsteams aufzeigen und auch über die tatsächliche Zusammensetzung und Aufgaben der Teams fehlen Informationen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, in einer Pilotstudie die Situation in hessischen Akutkrankenhäusern zu erfassen. Es wurde ein Fragebogen als Onlineerhebungstool entwickelt, mit dem die Ausstattung der Häuser mit Ernährungsteams, die Zusammensetzung der Teams und ihre Aufgaben sowie Informationen zur Finanzierung des Supports erhoben wurden. Es wurden 127 Kliniken angeschrieben. An der Studie nahmen 12 Kliniken teil. Acht Häuser verfügen über ein Ernährungsteam. Die Zusammensetzung der Teams ist unterschiedlich und entspricht nicht den Leitlinien der DGEM. Aufgabenschwerpunkt sind: Mangelernährung, Versorgung nach großen chirurgischen Eingriffen, enterale und parenterale Ernährung, Lebensmittelunverträglichkeiten. Die Bedeutung der Ernährungsteams wird insbesondere in der Verbesserung der Ernährungsversorgung und einer damit einhergehenden verbesserten Lebensqualität gesehen. Insgesamt weist die Studie auf eine unzureichende Versorgung hessischer Akutkliniken mit Ernährungsteams hin. Eine bundesweite Erhebung zum Ernährungssupport in deutschen Krankenhäusern ist dringend erforderlich.
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