Das von Verunreinigungen freie Sekret der Magenschleimhaut, wie es unter günstigen Umständen beim Menschen mit Hilfe eines Magenschlauches gewonnen werden kann, setzt sich aus dem Parietal-und Nichtparietalzellsekret zusammen. Letzteres ist ein Gcmisch aus dem Sekret der Hauptzellen, der mucoiden Zellen, der Pylorusdrüsen und aus durch die Schleimhaut durchgesickerter interstitieller Flüssigkeit. In Abhängigkeit vom Funktionszustand und damit auch vom Anteil beider Komponenten enthält das Magensekret in bestimmter Menge Wasserstoff-, Chlor-, Natrium-und Kaliumionen. Bei Patienten mit chronischer Gastritis kommt es in Abhängigkeit vom Grade der degenerativ-entzündlichen Schleimhautveränderungen zu einer Reduktion der Gesamtparietalzellzahl und damit auch zu einer Verminderung des Parietalzellsekretes (1, 2, 7, 8, 13, 14).Ziel der vorliegenden Untersuchung war es festzustellen, in welcher Weise durch die Verminderung des Parietalzellsekretes die typische Elektrolytzusammensetzung des Magensaf tes während verschiedener Sekretionsphasen verändert ist. Die bei den Patienten mit chronischer Gastritis erhobenen Befunde wurden mit denen einer Kontrollgruppe und einer Gruppe 'von Patienten mit Ulcus duodeni verglichen.
Bei neun Patienten mit Ulcus duodeni wurde durch Infusion steigender Dosen von Histamindihydrochlorid, Pentagastrin und Gastrin die maximale Volumen-, Säure-, Chlor-und Kaliumsekretion bestimmt. Während dieses Stufentests wurde das Magensekret in 10-Minuten-Fraktionen gesammelt und in Abständen von 20 Minuten die infundierte Menge der verschiedenen Substanzen erhöht. Auch mit Hilfe dieses Verfahrens ließ sich zeigen, daß durch alle drei Stimulantien eine gleich hohe Sekretionsrate der verschiedenen bestimmten Anteile des Parietalzellsekretes erreicht wird. Die für die maximale Sekretion notwendige mittlere Dosis wurde für Histamindihydrochlorid mit 40 tg/kg, für Pentagastrin mit 1,5 pjg/kg und für Gastrin mit 4 Leo-Units/kg h intravenös ermittelt. Die unter den besonderen Versuchsbedingungen registrierte Dosis-Wirkungs-Kurve des Histamins und Gastrins ist gegenüber der des Pentagastrins verschoben: Mit einem Fünftel der maximalen Dosis werden von Pentagastrin schon 800/o, von Gastrin und Histamin erst 400/o der maximalen Sekretion erreicht. Die maximale Parietalzellsekretion, das heißt die höchste in der Zeiteinheit erreichbare Wasser-, Säure-, Chlorund Kaliumsekretion, kann auf verschiedene Weise bestimmt werden (11). In Abhängigkeit von der Art des Stimulans, der Applikationsform, der Dosis und der Berechnung werden zum Teil unterschiedlich hohe Sekretionswerte erreicht. Von Dotevall und Walan (S) wurde 1967 eine Methode zur Bestimmung der maximalen Sekretion beschrieben, bei der während eines Untersuchungsganges die intravenös zugeführte Histaminmenge in bestimmten Zeitabständen stufenweise bis zur höchsten erreichbaren Säuresekretion gesteigert wird. In den vorliegenden Untersuchungen wurde mit Hilfe dieses Verfahrens die maximale Sekretion verschiedener Bestandteile des Parietalzellsekretes für Histamin, Pentagastrin und Gastrin bestimmt. Patienten und Methodik Untersucht wurden neun männliche Patienten im Alter von 19 bis 58 Jahren mit einem röntgenologisch nachgewiesenen Ulcus duodeni ohne sonstige Erkrankungen. Bei jedem Patienten wurden im Abstand von mindestens vier, höchstens zehn Tagen drei Unter-Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
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