Zusammenfassung. Die Anzahl übergewichtiger Kinder ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Aufgrund der vielfältigen medizinischen und psychosozialen Folgebelastungen des Übergewichts, der hohen Persistenzraten sowie der geringen Effektivität von Gewichtsreduktionsmaßnahmen im Erwachsenenalter besteht ein dringender Handlungsbedarf dahingehend, effektive Interventionsmethoden für übergewichtige Kinder bereitzustellen. Die vorliegende Arbeit soll hierzu einen Beitrag leisten: Über das konkrete Essverhalten der Kinder in Hinblick auf verschiedene Außenbedingungen (Stress, Familie) und die Folgebelastungen des Übergewichts im psychopathologischen und psychosozialen Bereich ist noch sehr wenig bekannt. Daher werden zunächst empirische Ergebnisse aus verschiedenen Studien zu diesen Bereichen vorgestellt. Zusammenfassend lassen sich die Ergebnisse der im Rahmen dieser Arbeit referierten Studien dahingehend interpretieren, dass sich übergewichtige Kinder in wesentlichen Punkten gar nicht so sehr von ihren normalgewichtigen Altersgenossen unterscheiden und dass hinsichtlich verschiedener Ressourcen keine qualitativen Abweichungen nach unten bestehen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse werden Möglichkeiten zur Optimierung von Interventionsmethoden diskutiert.
Zusammenfassung. Die Zahl übergewichtiger Kinder ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Gut erforscht sind medizinische und psychosoziale Folgebelastungen des Übergewichts; zur Lebensqualität übergewichtiger Kinder liegen jedoch bislang nur wenige Befunde vor. Die vorliegende Studie befasst sich daher mit der Fragestellung, ob und in welchen Bereichen Unterschiede in der Lebensqualität zwischen übergewichtigen und normalgewichtigen gesunden bzw. chronisch kranken Kindern vorliegen. An der Studie nahmen insgesamt 87 Probanden: 27 übergewichtige, 30 normalgewichtige gesunde, 30 chronisch kranke (18 diabeteskranke und 12 asthmakranke) Kinder teil. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde anhand des “Fragebogens zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen - revidierte Form“ (KINDL®, Ravens-Sieberer & Bullinger, 2000 ) erfasst. Die Ergebnisse deuten auf eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität übergewichtiger Kinder in mehreren Bereichen hin: Die übergewichtigen Kinder schätzten sich hinsichtlich des Bereichs “körperliches Wohlbefinden“ und der gesamten Lebensqualität deutlich schlechter ein als die normalgewichtigen gesunden und die chronisch kranken Kinder. In den Bereichen “psychisches Wohlbefinden“ und “Freunde“ fanden sich Abweichungen nach unten lediglich im Vergleich zu den normalgewichtigen gesunden Kindern. Übergewichtige und chronisch kranke Kinder waren in ihrer Selbsteinschätzung bezüglich dieser Bereiche miteinander vergleichbar. Die Ergebnisse werden in den bisherigen Forschungsstand eingeordnet und kritisch diskutiert. Perspektiven für die zukünftige Adipositasforschung werden abgeleitet.
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