Die gezielte Metallierung von Arenen und Heteroarenen ist eine wichtige Funktionalisierungsmethode. Lithiumbasen wurden zur ortho-Metallierung von verschiedenen ungesät-tigten Systemen verwendet.[1] Der Einsatz von Magnesiumbasen, der auf Arbeiten der Gruppe von Eaton zurückgeht, [2] hat jüngst erneutes Interesse gefunden.[3] Sowohl Lithiummagnesiate [4,5] als auch gemischte Mg/Li-Basen des Typs R 2 NMgCl·LiCl haben sich als nützlich für Anwendungen in der Synthese erwiesen. Der (2,2,6,6-Tetramethylpiperidid)-magnesiumchlorid-Lithiumchlorid-Komplex (tmp)MgCl·LiCl (1) ist besonders wirkungsvoll und mit funktionellen Gruppen wie Ester-, Nitril-oder Arylketofunktionen kompatibel, [6] die empfindlicheren Aldehyd-oder Nitrogruppen wurden hingegen nicht toleriert. Einige Heterocyclenklassen, z. B. 1,3-und 1,2-Oxazole oder 1,2,5-und 1,3,4-Oxadiazole, bilden instabile lithiierte oder magnesierte Intermediate, die zur Ringöffnung neigen.[7] Lithium-di-tert-butyl(2,2,6,6-tetramethylpiperidino)zinkat Li[tBu 2 (tmp)Zn] wurde von Kondo et al. als hervorragende Base für die Zinkierung von Arenen vorgestellt.[8] Da Zinkate oder verwandte at-Basen [9] nicht zwingend mit Aldehyd-oder Nitrogruppen vereinbar sind, haben wir neutrale Zinkbasen in der gezielten Zinkierung von Arenen und Heteroarenen untersucht.Wir fanden jetzt, dass die Behandlung von (tmp)MgCl·LiCl (1) [6] mit ZnCl 2 (0.5 ¾quiv., 25 8C, 15 h) zu (tmp) 2 Zn·2 MgCl 2 ·2 LiCl (2) führt (Schema 1). Die so erhaltene Lösung der Komplexbase verfügt über eine hohe Aktivität für die Zinkierung von empfindlichen Heterocyclen wie 2-Phenyl-1,3,4-oxadiazol (3) und N-Tosyl-1,2,4-triazol (4), die nach einer Lithiierung oder Magnesierung unter klassischen Bedingungen zur Fragmentierung neigen. [7, 10] Die Reaktionen von 3 und 4 mit (tmp) 2 Zn·2 MgCl 2 ·2 LiCl (2, 0.55 ¾quiv.) führten jedoch zu den zinkierten Verbindungen 5 bzw. 6 nach 20 min bei 25 8C bzw. 40 min bei À25 8C. Mit (tmp)MgCl·LiCl (1) kann 3 dagegen nur unterhalb von À70 8C magnesiert werden. Bei der Reaktion mit PhSSO 2 Ph oder Allylbromid in Gegenwart von 5 Mol-% CuCN·2 LiCl [11] wurden aus 5 und 6 die erwarteten substituierten Heterocyclen 7 a bzw. 8 a in 75 bzw. 85 % Ausbeute (Schema 1).Die Anwesenheit von MgCl 2 und LiCl in Lösungen von (tmp) 2 Zn [12] ist entscheidend für die Löslichkeit und hohe Reaktivität der Base 2. Wenn entweder MgCl 2 oder LiCl fehlt, verläuft die Metallierung von Arenen langsam, und Löslichkeitsprobleme treten auf. Weitere Beispiele für die Zinkierung des Oxadiazols 3, der Bromthiazole 9 a,b und von Benzothiazol (10 a) sind in Tabelle 1 aufgelistet (Nr. 1-7).Die aus den Verbindungen 9 und 10 zugänglichen heterocyclischen Zinkreagentien können mit Elektrophilen wie D 2 O (Tabelle 1, Nr. 2), Iod (Tabelle 1, Nr. 1 und 4) und Ph 2 PCl [13] (Tabelle 1, Nr. 7) umgesetzt werden. Die Homokupplung [14] des zinkorganischen Derivats von 9 b führt in Gegenwart von Chloranil (1.2 ¾quiv., À40!0 8C, 5 h) rasch und in 91 % Ausbeute zu dem 1,3-Thiazol-Dimer 8 e (Tabelle 1, Nr. 5).[15] Mit der gemisc...