Zusammenfassung
Hintergrund: Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Einflussfaktoren für den Verlust von Lappen nach plastischer Rekonstruktion von septischen
Hautweichteildefekten bei Osteitis der unteren Extremität mit freiem mikrovaskulären anterolateralen Oberschenkellappen (ALT) oder Latissimus dorsi (LD)-Lappen
zu identifizieren.
Material und Methoden: Zwischen 2004 und 2013 wurden aufgrund von septischen Hautweichteildefekten bei Osteitis der unteren Extremität 27 Patienten mit
LD-Lappen und 45 Patienten mit ALT-Lappen rekonstruiert und deren anthropometrische, prä- und intraoperative Parameter retrospektiv statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die Lappen-Überlebensrate betrug für den LD 81,5 % und für den ALT 82,2 %. Major-Komplikationen resultierten sowohl bei LD-Lappen (p = 0,01)
als auch bei ALT-Lappen (p < 0,0001) signifikant häufiger im Untergang des Lappens. Weiterhin fand sich ein signifikant erhöhter Lappenverlust bei
vorbestehendem Diabetes mellitus in der LD-Gruppe (p = 0,001) und bei akuter Osteomyelitis als Ursache für den Hautweichteildefekt in der ALT-Gruppe
(p = 0,034). Unabhängig vom postoperativen Erfolg der Lappenplastik wurden LD-Lappen für signifikant größer zu rekonstruierende Hautweichteildefekte genutzt
(p = 0,001), deren Operationsdauer (p < 0,0001) und kalte Ischämiezeit (p = 0,001) signifikant länger war.
Schlussfolgerung: Das Gelingen der Lappenplastik bei Osteitis der unteren Extremität wurde trotz geringer Patientenzahl mit vorbestehenden Diabetes
mellitus, mit einer ursächlichen akuten Osteomyelitis und Major-Komplikationen beeinflusst, so dass die optimale Behandlung beider Parameter und eine präzise
mikrochirurgische Anastomosentechnik Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche plastische Hautweichteilrekonstruktion sind.
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