Zusammenfassung. Einleitung: Zur Psychotherapie bei Depressionen im Alter besteht unverändert ein Mangel an gut kontrollierten Studien. Die Bedeutung von unspezifischen, unterstützenden Elementen ist ebenso ungeklärt, wie der Einfluss von Rahmenbedingungen der Intervention und die Rolle leichter kognitiver Beeinträchtigungen. Ziele: Überprüfung der kurz- und längerfristigen Wirksamkeit einer spezifischen Psychotherapie für Depressionen im Alter (DiA) im Vergleich mit einer unspezifischen unterstützenden Therapie (UT), durchgeführt entweder als Einzel- oder als Gruppentherapie. Zusätzlich soll der Einfluss leichter kognitiver Einschränkungen sowie der Einnahme von Antidepressiva untersucht werden. Methode: In einem varianzanalytischen Design wurden 109 depressive ältere Patienten (mit bzw. ohne leichte kognitive Beeinträchtigungen) zufällig auf eine von vier Interventionsbedingungen (DiA Gruppe, DiA Einzeln, UT Gruppe, UT Einzeln) verteilt und über 4 Monate (15 Therapiekontakte) behandelt. Die Effekte wurden unmittelbar nach Ende und ein Jahr nach Abschluss der Interventionen über Selbst- und Fremdbeurteilung erfasst. Ergebnisse: Entsprechend der Erwartung werden durch die Interventionen die depressiven Symptome erfolgreich reduziert. Dieser Erfolg ist auch ein Jahr nach Abschluss der Interventionen nachweisbar und hoch signifikant. Entgegen der Erwartung reduziert eine spezifische kognitiv-verhaltenstherapeutische Therapie die depressive Symptomatik nicht signifikant stärker, als eine unterstützende unspezifische Intervention. Gruppentherapie und Einzeltherapie wirken vergleichbar gut. Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung profitieren in gleicher Weise von den Interventionen. Die parallele Einnahme von antidepressiver Medikation nimmt auf die Effekte der psychologischen Interventionen keinen Einfluss. Schlussfolgerungen: Psychotherapie bei älteren depressiven Patienten ist selbst bei Vorliegen leichter kognitiver Einschränkungen erfolgreich (d = 0,64 bis 1,1), wenn gleich es vor allem die allgemein unterstützenden, beratenden Elemente sind, die zu diesen statistisch und klinisch relevanten Effekten führen.
Cognitive behavioral group treatment is a well accepted, successful intervention for older adults. Waiting for treatment is problematic. It does not only produce no changes in symptomatology but even leads to worsening of depression in a large number of subjects.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.