Zusammenfassung. Für die Diagnostik der Internetabhängigkeit liegen inzwischen Vorschläge zur Aufnahme des Störungsbildes in das DSM-V vor. Mit der ,Compulsive Internet Use Scale’ (CIUS) existiert für den angloamerikanischen Sprachraum eine Konzeptualisierung zur psychometrischen Erfassung einer abhängigen Internetnutzung. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung der Faktorenstruktur der deutschen Version der CIUS mittels einer konfirmatorischen Faktorenanalyse sowie der psychometrischen Kennwerte. N = 2.506 Probanden nahmen an der Onlineuntersuchung teil. Erhoben wurde die deutsche Version der CIUS und die tägliche Internetnutzungsdauer. Für die deutsche Version der CIUS konnte hierbei die Ein-Faktorenstruktur bestätigt werden. Es kann geschlussfolgert werden, dass auch die deutsche Version der CIUS ein kurzes und reliables Screeninginstrument zur Erfassung einer auffälligen Internetnutzung ist.
Ziel: Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist die Untersuchung der derzeit für verschiedene Sprachräume vorliegenden dimensionalen und kategorialen Diagnoseinstrumente bzgl. der Internetabhängigkeit hinsichtlich ihrer psychometrischen Kennwerte und ihres klinischen Nutzens. Vorstellung der Instrumente: Bzgl. der nosologischen Klassifikation der Internetabhängigkeit liegen inzwischen nutzbare Diagnosekriterien vor. Es konnte eine Vielzahl von dimensionalen Fragebogeninstrumenten identifiziert werden, die sich durch eine hohe interne Konsistenz auszeichnen. Allerdings fehlen vielfach Untersuchungen zur Validität. Schlussfolgerungen: Für den deutschen Sprachraum erwiesen sich die Compulsive Internet Use Scale (CIUS) in ihrer deutschen Fassung (vgl. Kammerl et al., 2012 ; Peukert et al., 2012 ; Rumpf, Meyer, Kreuzer & John, 2011 ) und die Skala zum Online-Suchtverhalten (OSV) ( Wölfling, Müller & Beutel, 2010 ) bzgl. ihrer psychometrischen Kennwerte sowie deren klinischen Nutzen (Vorliegen von Cut-off Werten) als empfehlenswerte Skalen. Diese sollten im Rahmen weiterer klinischer und epidemiologischer Studien bzgl. ihrer externen und diskriminativen Validität weiter untersucht werden.
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