Zusammenfassung. Für die Diagnostik der Internetabhängigkeit liegen inzwischen Vorschläge zur Aufnahme des Störungsbildes in das DSM-V vor. Mit der ,Compulsive Internet Use Scale’ (CIUS) existiert für den angloamerikanischen Sprachraum eine Konzeptualisierung zur psychometrischen Erfassung einer abhängigen Internetnutzung. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung der Faktorenstruktur der deutschen Version der CIUS mittels einer konfirmatorischen Faktorenanalyse sowie der psychometrischen Kennwerte. N = 2.506 Probanden nahmen an der Onlineuntersuchung teil. Erhoben wurde die deutsche Version der CIUS und die tägliche Internetnutzungsdauer. Für die deutsche Version der CIUS konnte hierbei die Ein-Faktorenstruktur bestätigt werden. Es kann geschlussfolgert werden, dass auch die deutsche Version der CIUS ein kurzes und reliables Screeninginstrument zur Erfassung einer auffälligen Internetnutzung ist.
Since the addicted persons often show little motivation for a behavioural change we consider it a promising approach to treat and train their relatives with the aim of increasing the motivation for a behavioural change of the addicted person.
Einleitung: Die Raucherprävalenz ist bei alkoholkranken Personen überdurchschnittlich hoch. Die gesundheitliche Bedeutung der Tabakabstinenz, aber auch potentielle synergistische Effekte auf die Alkoholabstinenz legen nahe, während einer stationären Alkoholbehandlung auch eine Tabakentwöhnung anzubieten. Ziel: Untersucht wurden die Aufhörbereitschaft und der Abstinenzerfolg nach einer Raucherentwöhnung während einer sechswöchigen stationären Alkoholismustherapie bei alkoholkranken Personen mit zusätzlicher psychiatrischer Komorbidität. Methodik: 90 von 94 Personen eines Behandlungsjahrgangs nahmen an der Untersuchung teil. Sie durchliefen eine Psychoedukation zur Tabakabhängigkeit und hatten nachfolgend die Gelegenheit, eine Raucherentwöhnungsgruppe zu besuchen. Erfasst wurden soziodemographische Daten, Motivation sowie die Abstinenzquoten von Tabak und Alkohol am Ende und drei Monate nach der Therapie. Ergebnisse: Wichtige Motivationsgründe für eine Tabakabstinenz sind die Vorteile des Nichtrauchens. 40 % (n = 28) der rauchenden Patienten (n = 69) ließen sich zu einer Tabakentwöhnung motivieren, 25 % (n = 7) schlossen die Behandlung abstinent ab. Auch wenn keiner der Patienten über drei Monate tabakabstinent blieb, so war doch der Anteil alkoholrückfälliger Patienten in der Raucherentwöhnungsgruppe niedriger (21,4 %; n = 6/28) als bei den übrigen Patienten (29,3 %; n = 12/41)). Diskussion: Die Tabakentwöhnung im Rahmen einer stationären Alkoholismusbehandlung scheint nicht von Nachteil für die Patienten zu sein. Bei der Einführung eines Therapieangebotes sollten motivationale Faktoren, Bewältigungsfertigkeiten für rückfallgefährliche Situationen sowie Begleitsymptome komorbider Störungen stärker im Vordergrund stehen als bei anderen Rauchern.
Ziel: Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist die Untersuchung der derzeit für verschiedene Sprachräume vorliegenden dimensionalen und kategorialen Diagnoseinstrumente bzgl. der Internetabhängigkeit hinsichtlich ihrer psychometrischen Kennwerte und ihres klinischen Nutzens. Vorstellung der Instrumente: Bzgl. der nosologischen Klassifikation der Internetabhängigkeit liegen inzwischen nutzbare Diagnosekriterien vor. Es konnte eine Vielzahl von dimensionalen Fragebogeninstrumenten identifiziert werden, die sich durch eine hohe interne Konsistenz auszeichnen. Allerdings fehlen vielfach Untersuchungen zur Validität. Schlussfolgerungen: Für den deutschen Sprachraum erwiesen sich die Compulsive Internet Use Scale (CIUS) in ihrer deutschen Fassung (vgl. Kammerl et al., 2012 ; Peukert et al., 2012 ; Rumpf, Meyer, Kreuzer & John, 2011 ) und die Skala zum Online-Suchtverhalten (OSV) ( Wölfling, Müller & Beutel, 2010 ) bzgl. ihrer psychometrischen Kennwerte sowie deren klinischen Nutzen (Vorliegen von Cut-off Werten) als empfehlenswerte Skalen. Diese sollten im Rahmen weiterer klinischer und epidemiologischer Studien bzgl. ihrer externen und diskriminativen Validität weiter untersucht werden.
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