Die Titelverbindungen entstehen aus Cp2TiCl2 bzw. Titantetrachlorid und den entsprechenden silylierten Phosphaniminen Me3SiNPMe3 bzw. Me3SiNPMe2Ph. Das Tetraphenyloborat‐Derivat erhielten wir durch Umsetzung von [Ti3Cl6(NPMe3)5]Cl mit NaBPh4. Alle Verbindungen bilden gelbe, feuchtigkeitsempfindliche Kristalle, die durch IR‐Spektroskopie und durch Kristallstrukturanalysen charakterisiert wurden.CpTiCl2(NPMe3) (1): Raumgruppe Pbca, Z = 8, Strukturlösung mit 1632 beobachteten unabhängigen Reflexen, R = 0,037. Gitterabmessungen bei 19°C: a = 1202,6; b = 1224,2; c = 1766,7 pm. Die Verbindung bildet monomere Moleküle mit dem (NPMe3)−‐Liganden in nahezu gestreckter Anordnung TiNP (Bindungswinkel 170,7°).[TiCl3(NPMe3)]2 (2): Raumgruppe Pbca, Z = 8, Strukturlösung mit 698 beobachteten unabhängigen Reflexen, R = 0,030. Gitterabmessungen bei −60°C: a = 1140,5; b = 1112,2; c = 1589,4 pm. In 2 sind die trigonal‐bipyramidal koordinierten Titanatome über die N‐Atome der (NPMe3)− ‐ Gruppen zu einem zentrosymmetrischen Dimer mit TiN‐Abständen von 184,3 und 208,2 pm verknüpft.[Ti2Cl5(NPMe2Ph)3] · CH2Cl2 (3): Raumgruppe Pca21, Z = 4, Strukturlösung mit 8477 beobachteten unabhängigen Reflexen, R = 0,051. Gitterabmessungen bei 20°C: a = 1221,0; b = 1407,5; c = 2139,3 pm. 3 läßt sich als Dimerisierungsprodukt aus TiCl2(NPMe2Ph)2 und TiCl3(NPMe2Ph) auffassen, wobei ein stark verzerrter ebener Ti2N2‐Vierring mit TiN‐Abständen von 180,4, 194,4, 199,2, und 234,6 pm entsteht. Die längste TiN‐Bindung befindet sich in trans‐Stellung zu dem N‐Atom des terminal gebundenen (NPMe2Ph)−‐Liganden, der eine TiN‐Bindungslänge von 175,6 pm aufweist.[Ti3Cl6(NPMe3)5][BPh4] (4): Raumgruppe P21/n, Z = 4, Strukturlösung mit 2846 beobachteten unabhängigen Reflexen, R = 0,062. Gitterabmessungen bei 20°C: a = 1495,2; b = 2335,4; c = 1555,8 pm, β = 93,28°. In dem Kation von 4 bilden die drei Titanatome zusammen mit drei (NPMe3)−‐Gruppen mit μ2‐N‐Funktion und zwei (NPMe3)−‐Gruppen mit μ3‐N‐Funktion eine trigonale Bipyramide. Zusammen mit den terminal gebundenen Chloratomen erreichen die Titanatome die Koordinationszahl sechs.