In diesem Beitrag wird anhand der Befragung von Eltern und Kindergartenlehrpersonen querschnittlich untersucht, ob und inwieweit die Anpassung der Kinder 12 Wochen nach dem Kindergartenstart gelingt. Wie sich zeigt, nehmen die Eltern beim Übergang vielfältige Herausforderungen wahr; die emotional-affektive Haltung ihres Kindes der Institution gegenüber beschreiben die Eltern meist positiv. Im Kindergarten zeigt jedes zweite Kind nach 12 Wochen sozial kompetentes und adaptives Verhalten (u.a. Sozialkontakte, Regeleinhaltung), 4-11% haben je nach Bereich grössere Anpassungsprobleme. Für jedes siebte Kind (15%) zeigen sich Verhaltensauffälligkeiten im (SDQ-)Risikobereich, die Daten zum Auftretenszeitpunkt sprechen für differenzielle Entstehungs- und Anpassungsprozesse. Die Befunde werden u.a. vor dem Hintergrund des herabgesetzten Eintrittsalters (seit HarmoS) diskutiert.
Zusammenfassung. Zum Übergang Familie – Kindergarten liegen im deutschsprachigen Raum nur wenige Studien vor. Das Ziel des Beitrags ist es, die Determinanten eines gelungenen Kindergarteneintritts resp. der mehrdimensional-konzipierten, initialen Anpassung zu identifizieren. Basierend auf einer ökosystemischen Sichtweise wird der Fokus auf Kind-, Familien-, und institutionell-kontextuelle Bedingungsfaktoren gelegt (Mehrebenenmodell). Bei Eltern und Kindergartenlehrkräften aus der Deutschschweiz fand drei Monate nach dem Eintritt der Kinder ins 1. Kindergartenjahr ( N = 255) eine Fragebogenerhebung statt. Das Sprachverständnis der Kinder zwischen 4 und 5 Jahren wurde standardisiert erfasst. Alle Variablen wurden querschnittlich erhoben. Wie erwartet liegen die Determinanten vor allem auf der individuellen Ebene von Merkmalen, Kompetenzen und Sozialisationserfahrungen des Kindes. Besonders die praktische Selbständigkeit des Kindes steht mit dem sozial-adaptiven Verhalten im Kindergarten in Zusammenhang. Zudem erklärend sind die Sprachkompetenzen, das Problemverhalten, das Vorhandensein bekannter Kinder, z.T. auch Geschlecht und vormaliges familienexternes Betreuungspensum. Nur wenig bedeutsam ist das Alter des Kindes, der familiäre Bildungshintergrund und die Anzahl übergangsvorbereitender Maßnahmen der Kindergartenlehrkräfte. Aus den Befunden ergeben sich Hinweise zur allgemeinen Förderung des Übergangs und zu Risikokonstellationen am Anfang der formalen Schullaufbahn der Kinder.
In der Schweiz werden seit drei Jahrzehnten Daten zum Thema «Gewalt an Kindern» erhoben. Im Jahr 2020 wurde das Bestrafungsverhalten der Eltern zum dritten Mal genauer untersucht. Im November 2022 wurde in der Schweiz auf politischer Ebene ein starkes Zeichen für eine gewaltfreie Erziehung gesetzt, indem der Ständerat die Motion «Gewaltfreie Erziehung im ZGB verankern» annahm. Aus diesem aktuellen Anlass hat das SZH ein Interview mit Brigitte Schöbi geführt. Frau Schöbi ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Familienforschung und -beratung (IFF) der Universität Freiburg und Mitautorin der vom Kinderschutz Schweiz in Auftrag gegebenen Studien zum Bestrafungsverhalten von Eltern in der Schweiz.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.