Leistungserwartung an Lernende und die Beurteilung ihrer sprachlichen sowie damit verbundenen fachlichen Leistungen erfolgen im schulischen Kontext gemessen an den bildungspolitischen Vorgaben wie den Bildungsstandards und je nach Bundesland unterschiedlichen Kerncurricula. Die gesetzten Standards in Form von Kompetenzbeschreibungen mit Operatoren wie dem Beschreiben dienen der Orientierung bei der Planung und Umsetzung der Vermittlung und der Überprüfung der Leistungen.Welche tatsächlichen sprachlichen Fähigkeiten bei Deutsch als Zweitsprache-Schüler*innen im Alter von 10-12 Jahren diesen bildungspolitisch gesetzten Erwartungen gegenüberstehen und welche Kompetenzen zu Beginn der Sekundarstufe I in Bezug auf den Operator Beschreiben vorliegen, ist bislang insbesondere in Bezug auf die fachlichen Anforderungen, z.B. in den Fächern Kunst und Deutsch, wenig erforscht (s. Abschnitt 2). Ausgehend von den theoretischen Grundlagen zum Beschreiben und den schulsprachlichen Erwartungen sollen elizitierte mündliche Daten zur Bildbeschreibung, erhoben im Rahmen des Kunstunterrichts der Klasse 5, einen Einblick geben, wo DaZ-Lernende im Alter von 10-12 Jahren in Bezug auf die gesetzten Anforderungen stehen (s. Abschnitte 3, 5 und 6). Die Kompetenzen der Lernenden zu Beginn der Sekundarstufe I im Hinblick auf die
Zusammenfassung
Sprachliches Handeln von DaZ-Lernenden und -Lehrenden in Interaktionssituationen an außerschulischen Lernorten wie dem Kunstmuseum ist gebunden an Situationen, in denen ein Bezug zum Gegenstand und dessen fachliche Merkmale die Vermittlung und somit die Diskurspraktiken bestimmen. Wie L2-Lernende die kommunikative Aufgabe der Erschließung von Kunstwerken angehen und wie Lehrkräfte die Interaktionskompetenz der Lernenden in diesem Zusammenhang fördern können, sind die leitenden Fragestellungen in diesem Beitrag.
Zur Beantwortung der Fragen wird auf die Ergebnisse einer explorativen Studie zu einem Kunst- und Kultur-Buddy-Programm, durchgeführt im Rahmen eines interdisziplinär angelegten Service-Learning-Projekts der Universität Kassel, zurückgegriffen.
Ziel des Projekts war es unter anderem, sich von konservativen und während der Pandemie nicht umsetzbaren Führungskonzepten für größere Gruppen abzuwenden und sprachsensible Angebote für Zweitsprachenlernende zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Die rekonstruktive Fallanalyse der Kunstkommunikation ermöglicht Rückschlüsse auf die epistemischen und damit verbundenen sprachlichen Schritte der Kunsterschließung und auf die Möglichkeiten des Scaffolding. Für die fachliche und linguistische Analyse der Diskurspraktiken wird ein ausgewähltes dyadisches Setting im Kunstmuseum analysiert.
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