Dieser Beitrag der Zeitschrift „Gruppe. Interaktion. Organisation. (GIO)“ nimmt auf den grundsätzlichen politischen Sinn des gruppendynamischen Lernens Bezug, wie er in Form von Training und Beratung zur Geltung kommen kann. Als anwendungsorientierte Sozialwissenschaft hat die Gruppendynamik nicht nur die bessere Gestaltung von Interaktionen, Arbeitsprozessen und Abläufen zum Ziel. Seit ihren Anfängen verfolgt sie vielmehr einen eminent politischen Anspruch. In ihrem emanzipatorischen Bestreben geht es um die Ermöglichung von Mitgestaltung und Partizipation in einem den Menschen unmittelbar betreffenden sozialen Kontext, sei es in Gruppen, Organisationen oder im gesellschaftlichen Leben generell. Angesichts aktueller Trends der organisationsbezogenen Trainings- und Beratungsarbeit, die vorwiegend Leistungssteigerung und Selbstoptimierung in den Vordergrund stellen, scheint diese Traditionslinie jedoch deutlich aus dem Blick zu geraten. Das Unbehagen, das dabei aufkommt, gibt Anlass zu eingehenderen Auseinandersetzungen. Der Beitrag knüpft an diese Wurzeln an und rekonstruiert die grundsätzliche politische Dimension der Gruppendynamik. Dabei soll auch deutlich werden, was die Rede vom „Sinn“ aus gruppendynamischer Sicht bedeutet.
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