ZusammenfassungDieser Aufsatz befasst sich mit den Nobelpreisnominierungen für den Neurologen und Neurochirurgen Otfrid Foerster (1873–1941). Foerster wurde 17 Mal für den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin nominiert. Aufbauend auf Akten des Stockholmer Nobelpreisarchives, Primär- und Sekundärliteratur wird auf folgende Fragen eingegangen: Welche Gründe gab es für Foersters Nominierungen? Wie sah die Beziehung zwischen ihm und seinen Nominatoren aus? Warum hat er letztlich den Nobelpreis nicht erhalten? Das Gros der Nominatoren für Foerster hob als Hauptmotiv sein gemeinsam mit Oswald Bumke herausgegebenes Handbuch der Neurologie hervor. Den Nominatoren zufolge hatte Foerster mit diesem Handbuch einen enormen Einfluss auf die Neurologie seiner Zeit. Darüber hinaus wurde sein „ehrenvoller Charakter“ in den Nominierungsbriefen unterstrichen. Für das Nobelkomitee waren diese Begründungen jedoch nicht ausreichend: Die Mitglieder stuften das Handbuch nicht als originäre Forschungsleistung ein. Foersters Ruhm reicht trotzdem bis in die Gegenwart, etwa in Form einer seit 1953 von der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie vergebenen Ehrung, die seinen Namen trägt (Otfrid-Foerster-Medaille).
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