1 Einführung Mit seiner Arbeit zur "Erfaßbarkeit des Risikos der Bauunternehmung bei Angebot und Abwicklung einer Baumaßnahme" leistet Schubert im Jahr 1971 einen ersten, bedeutenden Beitrag zur Identifizierung und Bewertung von Risiken in der Bauprojektabwicklung. Dabei konzentriert er sich auf auftragnehmerseitige Einzelrisiken bei Einheitspreisverträgen der öffentlichen Hand in der Angebots-und Ausführungsphase von Bauprojekten; das allgemeine Unternehmerrisiko ist nicht Gegenstand der Untersuchung. Aufgrund der arbeitsbereichsspezifischen Risikobewertung führte er die Untersuchung für den Hoch-und Ingenieurhochbau, Tief-und Ingenieurtiefbau und den Straßenbau getrennt durch [1]. Schubert identifiziert in seiner Arbeit 26 Einzelrisiken [k], die er nach geschätzter Eintrittswahrscheinlichkeit in % der Anzahl der Projekte [E k ] und geschätzter Kostenhöhe bei Risikoeintritt in % der Projektbauleistung [K k ] durch Bauunternehmen bewerten lässt. Das Produkt der Schätzungen ergibt die Risikokosten in ‰ der Projektbauleistung des Einzelrisikos [R k ], anhand derer die Risikorangfolge gebildet wird. Die Projektbauleistung setzt Schubert dabei mit der Angebotssumme ohne USt. gleich [1]. Die ermittelten Risiken für den Hoch-und Ingenieurhochbau nach Schubert sind in Tab. 1 dargestellt. Zusätzlich sind die Summe der Risikokosten (2,72 % bzw. 27,2 ‰) und der Durchschnittswert der Risikokosten (1,04 ‰) angegeben. Der Wandel in der Bauwirtschaft lässt für die Arbeit von Schubert nach über 40 Jahren jedoch inzwischen deutlich andere Ergebnisse erwarten [2]. Dies führt in Bezug auf Schuberts Arbeit zur ersten Hypothese: Wenn von einem Wandel in der Bauwirtschaft seit 1971 ausgegangen wird, dann ändern sich a) die Rangfolge der Risiken und b) die Höhe der Risikokosten [2]. Die zweite Hypothese bezieht sich auf die von Schubert gewählten Merkmalsausprägungen (Tab. 2): Wenn durch eine Adaption Bereits im Jahr 1971 leistete Schubert einen ersten Beitrag zur Berücksichtigung von Risiken in der Bauprojektabwicklung und führte zudem erste Elemente des heutigen Risikomanagementprozesses in der deutschsprachigen baubetriebswirtschaftlichen Literatur ein. Mittels empirischer Untersuchung zur Eintrittswahrscheinlichkeit und Kostenhöhe bei Risikoeintritt von Einzelrisiken traf Schubert dabei u. a. Aussagen zur Bedeutung der Einzelrisiken in Abhängigkeit von der Höhe der Risikokosten. Nach über 40 Jahren sind inzwischen andere Ergebnisse bei der Risikobewertung zu erwarten. In der aktualisierten Studie für Projekte des Hoch-und Ingenieurhochbaus mit einer Projektbauleistung ≤ 2,5 Mio. Euro bei Einheitspreisverträgen unter Vereinbarung der VOB/B werden zuerst die veränderten Risikobewertungen der Einzelrisiken aufgezeigt; hervorzuheben ist, dass die Summe der ermittelten Risikokosten der Einzelrisiken mit der von Schubert übereinstimmt. Des Weiteren wird durch eine Veränderung von Merkmalsausprägungen (Antwortmöglich keiten) der Eintrittswahrscheinlichkeiten und Kostenhöhen bei Risikoeintritt festgestellt, dass die Risikokosten der Baupr...
Building Information Modeling (BIM) ist einer der Treiber für die Digitalisierung der Bauwirtschaft. Dennoch bestehen vor allem bei Planungsbüros noch Vorbehalte gegenüber der BIM‐Methodik. Zur Untersuchung des Status quo der BIM‐Anwendung in Planungsbüros wurde eine deutschlandweite Querschnittsstudie durchgeführt. Die Studienteilnehmer sind zunächst den drei Anwendergruppen „BIM‐Anwender“, „BIM‐Umsteiger“ und „BIM‐Nicht‐Anwender“ zugeordnet worden, um diese anschließend hinsichtlich ihrer Erfahrungen und Erwartungen bezüglich der BIM‐Methodik zu befragen. Dabei werden u. a. die Vorteile der BIM‐Methodik gegenüber der klassischen Planung und die Hemmnisse der BIM‐Implementierung untersucht. Daraus lässt sich Handlungs‐ und Informationsbedarf für die erfolgreiche Verbreitung der BIM‐Methodik herleiten. Die Ergebnisse der Studie zeigen bspw. auf, dass die Verbreitung der BIM‐Anwendung vom jeweiligen Leistungsbild der HOAI und der Bürogröße abhängt. Informationsbedarf seitens der BIM‐Nicht‐Anwender besteht in der Darstellung der Vorteile „Effizientere Kommunikation mit anderen Planern“ und „Effizientere Ausführungsplanung“. Außerdem besteht auch Informations‐ und Handlungsbedarf bei der öffentlichen Hand zur Einführung eines „Effizienteren (digitalen) Baugenehmigungsprozesses“. Beispiele für Hemmnisse sind „Unzureichende BIM‐Kompetenzen“, die „Fehlende BIM‐Anwendung bei Projektbeteiligten“ sowie der „Kosten‐ und Zeitaufwand zur BIM‐Implementierung“.
Stochastic calculation of risk costs in construction projects during cost estimationThe amount of risk costs of construction projects depends on various project parameters, among others on the construction output. Therefore, in this study the amounts of risk costs of 26 risks are determined for three categories of construction output (< 200 000 €, 200 000-1 000 000 € and 1 000 000-2 500 000 € construction output). Only building construction projects with a construction output ≤ 2 500 000 € and unit price contracts applying the VOB/B are considered. By the use of a deterministic risk cost calculation it was shown that both, the amount of the risk costs and the order of priority of the risks vary, depending on the amount of the construction output. Furthermore, a stochastic risk cost calculation applying the Monte Carlo Method is used to reveal the range of risk costs depending on the construction output. Through the consideration of the average of the three categories it can be pointed out that the risk costs -without taking chances into accountrange between 2.71 and 8.67 % of the construction output. The results facilitate the contractor during the tender calculation to determine the amount of risk cost depending on the market situation, the company-specific risk disposition as well as strategic considerations.
As early as 1971, Schubert made a first contribution to the consideration of risks during the execution of construction projects. In addition to that, he was first to introduce elements of the risk management process to the construction management literature in Germany. By the use of an empirical study of the probability of risk occurrence and the cost amount by risk occurrence, Schubert made among others a statement about the importance of the risks depending on the amount of the risk costs. In an updated study for building construction projects with construction costs ≤2.5 million € and unit price contracts applying the VOB/B primarily the altered risk evaluations are shown; it needs to be emphasized that the sum of the determined risk costs corresponds to Schubert's results. Furthermore, with a variation of the characteristic attributes (response options) of the probability of risk occurrence and the cost amount by risk occurrence, it can be displayed that the risk costs during the execution of building construction projects are even considerably higher. Additionally, a probabilistic risk cost calculation — applying the Monte Carlo method — is used to reveal the bandwidth of risk costs. It can be pointed out that the risk costs range between 2.71% and 8.67% of the construction costs. The results could serve as a benchmark for contractors during the tender calculation to determine the amount of risk costs depending for example, on the market situation, the company‐specific risk disposition as well as strategic considerations.
Nachhaltigkeit wird in der Bau‐ und Immobilienwirtschaft im Wesentlichen durch die Untersuchung der Nachhaltigkeit von Gebäuden bewertet. Für eine gesamtheitliche Nachhaltigkeitsbetrachtung sollte jedoch neben der Nachhaltigkeit des Gebäudes auch die Nachhaltigkeit der Prozesse und der damit verbundenen Beteiligten im Bau, bei der Planung und im Betrieb berücksichtigt werden [1–3]. Bisher hat Nachhaltigkeit bei Facility‐Management‐Unternehmen (FM‐Unternehmen) wenig Bedeutung, auch wenn bereits erste Nachhaltigkeitszertifizierungen durchgeführt wurden. In einer deutschlandweiten Studie wurde das aktuelle Nachhaltigkeitsverständnis von FM‐Unternehmen untersucht; dabei wurden insbesondere die wesentlichen Gründe und Hemmnisse für eine Nachhaltigkeitszertifizierung erfragt. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass Nachhaltigkeit für die FM‐Unternehmen von wesentlicher Bedeutung ist. Vor allem das Erkennen von Schwachstellen bei Prozessen und die Imageverbesserung der FM‐Unternehmen sind Gründe für eine Nachhaltigkeitszertifizierung. Dennoch führen die Unsicherheit über den Kosten‐ und Zeitaufwand sowie den wirtschaftlichen Nutzen dazu, dass sich FM‐Unternehmen aktuell noch nicht in großer Zahl zertifizieren lassen. Handlungsbedarf besteht vor allem bei der Kommunikation des wirtschaftlichen Nutzens sowie des Kosten‐ und Zeitbedarfs, der mit der Nachhaltigkeitszertifizierung verbunden ist. Darüber hinaus sollten bereits durchgeführte Zertifizierungen veröffentlicht werden.
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